Was mache ich, wenn mein Pferd nicht schlafen kann?

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Als unser Pferd Harki nachts nicht zur Ruhe fand, halfen gezielte Anpassungen: Eine gemütliche Einstreu aus Holzspänen statt Stroh bot ihm Komfort zum Liegen und verbesserte seine Schlafqualität. Zusätzlich schafften wir abends eine ruhige Atmosphäre, indem wir störende Geräusche minimierten und gedimmtes Licht nutzten. Eine beruhigende Abendroutine mit kurzen Spaziergängen und sanften Massagen half Harki, sich zu entspannen und besser zu schlafen. Individuelle Anpassungen können den Unterschied machen – Geduld und Beobachtung waren dabei der Schlüssel.

Schlafstörungen bei Pferden sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Problem. Als wir bemerkten, dass unser Wallach Harki nachts unruhig war und nicht zur Ruhe kam, stellten wir uns viele Fragen: Woran könnte es liegen? Wie können wir ihm helfen? Im Laufe der Zeit konnten wir durch Beobachtung und verschiedene Maßnahmen eine deutliche Verbesserung erzielen. Hier möchten wir unsere Erfahrungen teilen und Tipps geben, die Harki zu besserem Schlaf verholfen haben.

Schlafprobleme bei unserem Pferd erkennen

Bei Pferden ist es oft nicht einfach zu bemerken, wenn sie Schlafprobleme haben. Anders als Menschen schlafen Pferde in mehreren kurzen Phasen und wechseln zwischen Stehen und Liegen. Doch nach und nach fiel uns auf, dass Harki häufiger müde und weniger energiegeladen wirkte. Zudem zeigte er Anzeichen von Nervosität und schreckte auch tagsüber öfter auf. Diese Symptome machten uns aufmerksam: Harki schien nicht genug zu schlafen und vor allem die wichtige Tiefschlafphase im Liegen zu meiden.

Wir haben zuerst versucht, die Ursachen für den Schlafmangel bei unserem Pferd herauszufinden.

Ursachenforschung: Warum konnte unser Pferd Harki nicht schlafen?

Schlafprobleme bei Pferden können vielfältige Ursachen haben, und es ist wichtig, die individuellen Auslöser zu finden. Zunächst führten wir einige Tests durch und beobachteten, wie Harki sich verhielt, insbesondere in der Nacht. Mögliche Ursachen, die wir prüften, waren:

  • Umgebungsgeräusche: Pferde reagieren empfindlich auf Geräusche und Bewegungen. Jede kleine Veränderung, sei es eine neue Geräuschquelle oder ein Tier in der Nähe, kann sie verunsichern.
  • Lichtverhältnisse: Zu helles oder unregelmäßiges Licht stört den natürlichen Schlafrhythmus der Pferde.
  • Stallbedingungen: Ein harter, ungemütlicher Boden oder ein beengter Raum kann Pferde daran hindern, sich zum Schlafen hinzulegen.

In Harkis Fall stellten wir fest, dass es eine Mischung aus Unruhe im Stall und äußeren Geräuschen war, die ihn wachhielt. Auch schien er sich auf dem aktuellen Einstreu nicht wohlzufühlen.

Als wir feststellten, dass Harki nachts nicht genügend Ruhe fand, begannen wir, uns jeden Aspekt seines Schlafumfelds genau anzusehen. Ein Bereich, der oft unterschätzt wird, ist der Bodenbelag des Stalls – also das Einstreu, auf dem sich das Pferd hinlegt. Obwohl Stroh weit verbreitet ist und für viele Pferde ausreichend Komfort bietet, bemerkten wir schnell, dass Harki das Stroh nicht als gemütlich empfand. Er legte sich nur selten hin und schien allgemein unruhig, was uns auf die Idee brachte, Alternativen zum Stroh auszuprobieren.

Was dein Pferd alles im Offenstall zum guten Schlafen braucht, erzählen wir dir in unserem tollen Artikel Was Pferde zum Schlafen im Offenstall brauchen

Erste Erkenntnisse mit dem Stroh als Einstreu

Stroh ist das wohl traditionellste und am häufigsten genutzte Einstreu für Pferde. Es ist preiswert, leicht verfügbar und bietet eine gewisse Isolierung gegen Kälte. Bei vielen Pferden ist es die optimale Lösung, da es weich genug ist, um darauf zu ruhen, und dennoch ein guter Untergrund zum Liegen ist. In Harkis Fall fiel uns jedoch auf, dass er sich kaum hinlegte und selbst nachts oft stehen blieb, um etwas zu dösen, anstatt sich für die Tiefschlafphase zu legen. Auch beim Misten bemerkten wir, dass das Stroh oft in einem zerwühlten Zustand war, als ob er unruhig darin stand oder herumlief.

Durch das Austauschen des Strohes am Schlafplatz von Harki, konnte er wesentlich besser schlafen.
Experimentieren mit verschiedenen Einstreu-Alternativen

Nachdem wir das Problem mit dem Stroh erkannt hatten, entschieden wir uns, andere Optionen zu testen. Der Markt bietet heute verschiedene Einstreumaterialien, die jeweils ihre eigenen Vorzüge haben. Unsere Versuche umfassten verschiedene Varianten:

  1. Holzspäne: Holzspäne sind weich und bieten eine gleichmäßige, gut gedämpfte Unterlage, die für Pferde besonders angenehm ist. Wir entschieden uns, diese als Erstes auszuprobieren.
  2. Leinstroh und Hanfstroh: Diese Alternativen werden aus Leinen- und Hanffasern hergestellt und gelten als besonders umweltfreundlich und staubarm. Da Harki anfällig für Atemwegsprobleme ist, erwogen wir auch diese Möglichkeiten.
  3. Pelleteinstreu: Ein weiterer Versuch war der Einsatz von Pelleteinstreu, der durch seine starke Absorption für Sauberkeit und Hygiene im Stall sorgt und sich beim Einwässern in eine weiche Matte verwandelt.
Holzspäne: Die beste Wahl für Harki

Unsere ersten Versuche mit Holzspänen brachten eine deutlich positive Veränderung. Im Vergleich zum Stroh erschien uns die Holzspäne-Lagerung für Harki angenehmer, da das Material weich genug war, um bequem darauf zu liegen, und zugleich stabil genug, um ihm sicheren Halt zu bieten. Die Späne isolierten gut gegen die Bodenkälte und boten durch ihre weiche, gleichmäßige Struktur eine angenehme Liegefläche.

Schon nach den ersten Nächten fiel uns auf, dass Harki sich öfter hinlegte und seine allgemeine Unruhe in der Box abnahm. Er fand schnell einen bequemen Liegeplatz, und wir beobachteten, dass er weniger herumwanderte und entspannter wirkte. Das Misten der Holzspäne war außerdem weniger zeitaufwendig und hygienischer, da die Späne Flüssigkeit gut absorbierten und Gerüche reduziert wurden.

Der Effekt der Einstreu-Anpassung auf Harkis Schlaf

Durch die Umstellung auf Holzspäne bemerkten wir schon nach wenigen Tagen, wie positiv sich das neue Einstreu auf Harkis Schlafqualität auswirkte. Anstatt wie früher nachts wach zu bleiben oder nur kurz zu dösen, legte sich Harki nun deutlich häufiger hin und wirkte entspannter. Die neue Einstreu bot ihm genau das richtige Maß an Komfort und Sicherheit, das ihm das Liegen ermöglichte und ihm half, in den so wichtigen Tiefschlaf zu finden.

Seine erhöhte Ruhe über Nacht zeigte sich auch tagsüber: Er schien energiegeladener, wacher und insgesamt ausgeglichener. Die Anpassung des Einstreus war damit nicht nur eine kleine Maßnahme für besseren Schlaf, sondern eine wichtige Grundlage für sein allgemeines Wohlbefinden.

Was du machen solltest, wenn dein Pferd nach dem Schlafen nicht mehr richtig aufstehen kann, erfährst du in unserem aktuellen Artikel Mein Pferd hat Probleme beim Aufstehen

Beruhigende Abendroutine für mehr Entspannung

Um Harki abends zur Ruhe zu bringen, führten wir eine beruhigende Routine ein. Dabei achteten wir darauf, dass wir ihm möglichst viel Ruhe und eine entspannte Atmosphäre bieten. Die Routine umfasste:

  1. Gemächliches Führen vor dem Schlafen: Eine kurze Spaziergangsrunde im Stall oder auf der Koppel half ihm, den Tag ruhig abzuschließen.
  2. Sanfte Massage: Harki genießt sanfte Massagen, besonders im Nacken- und Rückenbereich. Diese lockerten seine Muskeln und halfen ihm, Stress abzubauen.
  3. Musik oder natürliche Geräusche: Wir spielten leise, entspannende Musik oder Naturklänge ab, um störende Geräusche zu überdecken und eine ruhige Atmosphäre zu schaffen.

Diese Abendroutine half Harki, innerlich zur Ruhe zu kommen, bevor er sich in den Stall legte. Nach einigen Tagen mit dieser Routine legte er sich öfter zum Schlafen hin und schien auch tagsüber entspannter.

Am Abend streicheln wir unser Pferd Harki sanft, sodass es zur Ruhe kommen kann und besseren Schlaf findet.

Stressquellen reduzieren: Stille und Dunkelheit

Harki reagiert, wie viele Pferde, empfindlich auf Geräusche und Licht. Um die nächtliche Umgebung so ruhig wie möglich zu gestalten, trafen wir einige Maßnahmen:

  • Geräuschdämmung: Wo möglich, reduzierten wir Lärmquellen und minimierten laute Bewegungen im Stallbereich am Abend. Zudem stellten wir sicher, dass Harki von anderen Pferden oder Tieren nicht gestört wurde.
  • Dunklere Stallverhältnisse: Durch gedimmtes Licht simulierten wir eine natürliche Nachtumgebung. Die Abwesenheit von grellem Licht signalisierte ihm die Ruhezeit und half seinem natürlichen Rhythmus.

Schon kleine Anpassungen an der nächtlichen Umgebung brachten eine sichtbare Verbesserung. Mit einer ruhigen und dunkleren Umgebung schien Harki schneller zur Ruhe zu kommen und konnte tiefer schlafen.

Kräuter und natürliche Mittel zur Beruhigung

Um Harki zusätzlich zu entspannen, probierten wir verschiedene Kräuter, die eine beruhigende Wirkung haben. Nach Rücksprache mit unserem Tierarzt gaben wir ihm eine Mischung aus Kamille, Melisse und Baldrian. Diese Kräuter haben eine leichte, natürliche Wirkung und fördern die Entspannung.

Dabei verwendeten wir die Kräuter sparsam und beobachteten Harkis Reaktion. Es zeigte sich, dass besonders die Melisse eine beruhigende Wirkung hatte, die ihm half, sich nachts besser zu entspannen. Dieser pflanzliche Ansatz war eine natürliche Unterstützung, die sich als hilfreich erwies, ohne auf künstliche Beruhigungsmittel zurückgreifen zu müssen.

Besonders Kamille hat unser Pferd Harki beruhigt und er konnte besser schlafen.

Regelmäßiger Tagesrhythmus und ausreichend Bewegung

Neben der Schlafumgebung und der Abendroutine war es wichtig, Harki tagsüber ausreichend zu beschäftigen. Ein Pferd, das sich tagsüber genügend bewegt, hat am Abend ein höheres Ruhebedürfnis. Wir achteten darauf, dass Harki jeden Tag auf der Weide ausreichend Bewegung bekam und sein Trainingsprogramm abwechslungsreich gestaltet war.

Ein geregelter Tagesablauf half ihm dabei, einen natürlichen Rhythmus zu finden und seinen Energielevel zu steuern. Wir bemerkten, dass er nach einem aktiven Tag ausgeglichener war und leichter zur Ruhe kam.

Unsere Erkenntnisse: Was Harki wirklich geholfen hat

Durch verschiedene Maßnahmen konnten wir Harkis Schlafprobleme deutlich verbessern. Für ihn waren besonders folgende Faktoren entscheidend:

  1. Bequemes, weiches Einstreu: Ein angenehmer Liegeplatz war der erste Schritt, damit er sich nachts hinlegt und in die Tiefschlafphase gelangt.
  2. Ruhige Umgebung und Dunkelheit: Durch Geräusch- und Lichtreduzierung konnten wir die nächtliche Ruhephase besser unterstützen.
  3. Abendliche Entspannungsroutine: Eine gezielte Abendroutine half ihm, Stress abzubauen und sich auf die Nacht vorzubereiten.
  4. Natürliche Beruhigung durch Kräuter: Kamille und Melisse erwiesen sich als sanfte, natürliche Unterstützung, die seine innere Ruhe förderten.
  5. Genügend Bewegung und geregelter Tagesablauf: Ein aktiver Tag half ihm, sich abends besser entspannen zu können.

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Zusammenfassung – Was macht ich, wenn mein Pferd nicht schlafen kann?

Harkis Schlafprobleme haben uns gezeigt, wie wichtig es ist, das Pferd ganzheitlich zu betrachten und individuelle Lösungen zu finden. Geduld und das Ausprobieren verschiedener Maßnahmen waren dabei entscheidend. Heute schläft Harki deutlich besser, und wir haben gelernt, dass kleine Anpassungen – wie eine bequeme Unterlage und eine ruhige, abgedunkelte Umgebung – eine große Wirkung auf das Wohlbefinden haben können. Diese Erfahrung hat unser Vertrauen gestärkt, stets auf die Bedürfnisse unseres Pferdes zu achten und mit Feingefühl auf ihn einzugehen.

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