Was ist ein Pensionsstall?

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Unserer Erfahrungen nach werden in einem Pensionsstall die Pferde rund um versorgt: der Stallbesitzer füttert, stellt die Infrastruktur des Reiterhofes zur Verfügung mit Plätzen, Paddocks und Weiden und hält diese instand. Weidegang wird mit Mitarbeitern oder Einstellern organisiert und die Boxen gemistet. Die Bewegung und das Training der Pferde übernimmt der Besitzer selbst. Wir hatten gerade am Anfang für unsere beiden Pferden einen Pensionsstall, da wir beide beruflich sehr eingespannt waren und keine Zeit fürs Ausmisten oder fürs Füttern hatten. Der Pensionsstall hatte damals viele Vorteile für uns, da alles vom Stallbesitzer organisiert wurde und wir nur noch quasi unsere Pferde bewegen mussten. Besonders das Ausmisten der Stallbox durch Angestellte vom Stallbesitzer hat uns viel Zeit gegeben, sodass wir viel mit unseren Pferden unternehmen und ausreiten konnten. Der Nachteil bei einem Pensionsstall ist jedoch, dass dieser sehr teuer ist.

Pferdehaltung ist aufwendig: es muss gefüttert, gemistet und gepflegt werden. Diese Aufgaben benötigen einiges an Zeit, was die meisten Reiter nicht haben. Wer im Reitsport ist, möchte möglichst viel Zeit mit dem Pferd verbringen und nicht Stroh und Heu durch die Gegend fahren. Genau hier kommt der Pensionsstall ins Spiel.

Was in einem Pensionsstall gemacht wird

Zum Reitsport zählen viele weitere Tätigkeiten, damit es unseren Pferden gut geht und sie versorgt sind. Ein Pensionsstall übernimmt einen Anteil daran und organisiert und kümmert sich um Aufgaben, damit du mehr Zeit für dein Pferd hast.

Zu diesen Tätigkeiten, die ein Pensionsstall übernehmen kann, zählen:

  • Pferde mehrmals täglich mit Rau- und Kraftfutter füttern
  • Boxen misten und neu einstreuen
  • Pferde auf Paddock oder Weide bringen und wieder zurück in die Box
  • Abäppeln der Weide und Paddocks (dies wird oftmals eher durch die Einsteller (=Pferdebesitzer, die ihr Pferd in diesem Stall einstellen) erbracht)
  • Fegen der Stallgassen, Putzplätze, Hoffläche (teilweise durch Einsteller)
  • Kauf und Lagerung von Futtermitteln
  • Instandhaltung aller Gebäude, z.B. Reithalle, Reiterstübchen, Stallungen mit Boxen, Futterkammer
  • Instandhaltung der Reitflächen, z.B. Außenplätze, Galoppbahn
  • Pflege und Bearbeitung der Auslaufflächen, z.B. Weiden und Paddocks
  • Lagerung und Abfuhr von Mist
  • Versorgung mit Strom, Wasser, Heizung, ggfs. Internet sicherstellen
  • Angestellte zur Versorgung der Pferde, Reitlehrer, Trainer einstellen und bezahlen
  • Planung und Durchführung von Lehrgängen, Turnieren, Wettbewerben

im früheren Pensionsstall hielt der Betreiber den Springplatz in Ordnung. Sollte ein Hindernis defekt sein, ersetzte er es.

Vergleichen könntest du den Pensionsstall mit dem Hotel: alles, was hinter den Kulissen geschieht, ist mit viel Arbeitsaufwand verbunden. Als Gast im Hotel bist du mit allem versorgt, was du benötigst.

Die aufgezählten Tätigkeiten sind notwendig, damit der Reitbetrieb weiter funktioniert. Steht dein Pferd in einem Pensionsstall, musst du meistens einige Tätigkeiten der Liste oben selbst ausführen, wie zum Beispiel den Putzplatz nach der Benutzung zu fegen. Auch das Abäppeln der Weiden wird oft unter den Einstellern aufgeteilt.

Wir oft du die Box misten solltest, kannst du hier erfahren.

Als Faustregel gilt: je mehr Aufgaben der Pensionsstall für dich übernimmt, desto höher die Boxenpreise.

Wie in einem Hotel sind auch bei einem Pensionsstall in der zusätzlichen Versorgung deines Pferdes keine Grenzen gesetzt. Es gibt durchaus Ställe, in denen weitere Leistungen optional zubuchbar sind. Das könnten zum Beispiel sein:

  • Beritt deines Pferdes inklusive Putzen, Satteln, Trensen
  • Fütterung von Medikamenten bei Krankheit
  • Bewegung in der Führanlage
  • Ausbildung deines Pferdes durch einen erfahrenen Trainer

Durch diese weiteren Angebote steigt der Preis natürlich und versorgt dein Pferd immer mehr. Spätestens jetzt erkennst du den Gedanken hinter dem Pensionsstall: dein Pferd wird ganz oder teilweise so um- und versorgt, dass du dich als Besitzer auf die wesentlichen Dinge konzentrieren kannst. Je nach Versorgung im Stall kann dies das Training, entspannte Ausritte oder auch die Festigung der Bodenarbeit sein.

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Wir empfanden die hohen Preise für die Stallboxen bei einem Pensionsstall sehr hoch und wir gingen später in einen Selbstversorgerstall.

Ob du den Stall wechseln solltest, hängt von vielen Gründen ab, ob dies der richtige Schritt für dich wäre, erfährst du hier.

Pensionsstall ist nicht gleich Pensionsstall. Jeder Stall, der ein Grundmaß an Versorgung durch Fütterung und Haltung bietet, kann auch ein Pensionsstall sein. Welche Möglichkeiten es gibt, erklären wir dir im nächsten Absatz.

Unsere Erfahrungen mit unseren Pferden in einem Pensionsstall

In unserem Fall haben wir die Erfahrung gemacht, einen Pensionsstall in Anspruch zu nehmen, in dem die Angestellten für das tägliche Ausmisten der Stallboxen und das Rausbringen der Pferde verantwortlich waren. Diese Entscheidung traf wir, da wir aufgrund unserer beruflichen Verpflichtungen wenig Zeit hatten, um uns selbst um diese Aufgaben zu kümmern. Im Folgenden möchte ich über unsere Erfahrungen in diesem Pensionsstall berichten:

  1. Entlastung durch professionelle Betreuung: Die Möglichkeit, die tägliche Stallarbeit an erfahrene Angestellte zu delegieren, war eine große Erleichterung für uns. Wir konnten uns darauf verlassen, dass die Pferde regelmäßig versorgt und bewegt wurden, auch wenn wir selbst nicht vor Ort sein konnten.
  2. Sorgfältige Pflege der Pferde: Die Angestellten im Pensionsstall zeigten eine bemerkenswerte Hingabe und Sorgfalt bei der Betreuung der Pferde. Sie sorgten dafür, dass die Stallboxen regelmäßig ausgemistet wurden, um eine saubere und hygienische Umgebung für die Pferde zu gewährleisten. Auch das Rausbringen der Pferde auf die Koppel oder den Paddock erfolgte regelmäßig und professionell.
  3. Kommunikation und Zusammenarbeit: Eine offene und transparente Kommunikation zwischen uns als Pferdebesitzern und den Angestellten des Pensionsstalls war entscheidend. Wir teilten regelmäßig Informationen über die Bedürfnisse unserer Pferde mit und besprachen etwaige Anliegen oder besondere Anforderungen. Diese Zusammenarbeit ermöglichte es uns, sicherzustellen, dass die Bedürfnisse unserer Pferde stets berücksichtigt wurden.
  4. Sicherheit und Vertrauen: Wir konnten dem Team im Pensionsstall voll und ganz vertrauen, dass sie unsere Pferde sicher und kompetent betreuen. Ihre Erfahrung und Professionalität gaben uns das Vertrauen, dass unsere Pferde in guten Händen waren, auch wenn wir nicht persönlich anwesend waren.
  5. Wertvolle Beobachtungen und Rückmeldungen: Die Angestellten im Pensionsstall waren oft die ersten, die Veränderungen im Verhalten oder Zustand unserer Pferde bemerkten. Ihre Beobachtungen und Rückmeldungen waren wertvoll für uns und halfen uns dabei, die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Tiere im Auge zu behalten.

Insgesamt waren unsere Erfahrungen in einem Pensionsstall, in dem die Angestellten die tägliche Versorgung der Pferde übernahmen, äußerst positiv. Diese Lösung ermöglichte es uns, unsere Pferde auch in Zeiten begrenzter Zeitressourcen angemessen zu versorgen und zu betreuen.

In unserem Pensionsstall mussten wir nicht ausmisten. Dadurch hatten wir deutlich mehr Zeit für unsere Pferde und zum Ausreiten.

Vollpension oder Halbpension – was ist hier besser?

Jetzt können wir wieder den Vergleich zum Hotel ziehen: auch hier gibt es die Unterscheidung in Halb- und Vollpension. Da wird dir sicherlich klar sein, was das bedeutet. Einmal Frühstück und Abendessen, bei Vollpension erhälst du alle Mahlzeiten.

In angepasster Form kannst du das auf die unterschiedlichen Pensionsställe übertragen. Wenn du einen „Halbpensionsstall“ mit deinem Pferd auswählst, erhälst du nicht alle Versorgungsleistungen und musst wahrscheinlich bei einigen Dingen mit anpacken. Vorteil ist, dass dies günstiger für die Boxenpreise ausfällt.

Vollpensionsställe bieten dir jeden erdenklichen Luxus, so weit, dass du dein Pferd guten Gewissens im Stall lassen kannst ohne kommen zu müssen. Es wird beritten, gepflegt, gefüttert, gemistet und alle sonstigen Tätigkeiten, die du haben möchtest. Entsprechend hoch fällt hier der Boxenpreis aus.

In unserem Pensionsstall wurden unsere Pferde morgens auf die Weide gestellt und nachmittags wieder reingeholt.

Die Kombination ist heute ebenfalls sehr beliebt: du stellst in einen Pesionsstall ein und zahlst für die Grundleistungen ein monatliches Entgelt. Wenn du weitere Leistungen benötigst, kannst du für diese extra zahlen, musst es aber nicht und kannst zum Beispiel dein Pferd selbst misten.

Wie viel Versorgung du dir für dein Pferd wünscht, musst du anhand deiner freien Zeit überlegen.

Wo liegt der Unterschied zu einem Selbstversorgerstall?

Hast du diesen Begriff noch nicht gehört, wäre unser Ratgeber Pferdewissen für Anfänger vielleicht etwas für dich. Dort sind alle Grundlagen einfach erklärt.

Noch ein verwirrendes Wort: der Selbstversorgerstall. Dieser unterscheidet sich zum Pensionsstall dadurch, dass du alles selbst machen kannst. Meistens betreibt niemand professionelles diesen Stall und aus diesem Grund ist jede Hilfe gerne gesehen.

Im Selbstversorgerstall organisiert man die Versorgung mit den anderen Einstellern. Wer bringt die Pferde raus oder rein? Wer äppelt ab und wann werden gemeinsam die Zäune kontrolliert?

Wir waren später bei einem Selbstversorgerstall und hatten dort mehr Freiheiten und Freiraum in Bezug darauf, was wir für unsere Pferde haben wollen.

Möchtest du mehr über Selbstversorgerställe wissen, kannst du dir hier unseren Artikel zum Thema ansehen: Was ist ein Selbstversorgerstall?

Beispiele für Pensionsställe

Wir standen schon oft in Pensionsställen und können dir hier einige Beispiele aufführen. Von Stall zu Stall ist die Leistung unterschiedlich, einige Pensionsställe haben Mitarbeiter, andere wiederum organisieren viele Tätigkeiten durch die Absprache der Einsteller.

Im normalen Pensionsstall gibt es einige Aufgaben, die zumeist nicht von Angestellten übernommen werden, sondern sich die Pferdebesitzer aufteilen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Sauber halten von Stallgasse, Putzplatz
  • Abäppeln der Halle und der Plätze nach der Benutzung
  • Abäppeln von Paddocks und Weiden nach Absprache
  • Pferde von der Weide holen (das Rausbringen macht meistens der Stallbesitzer)
  • Misten der Boxen und Einstreuen (auch unterschiedlich, ob dies mit angeboten wird)

Im traditionellen Pensionsstall steht dein Pferd meist neben anderen Pferden – es sei denn, du hälst es in einem Offenstall. In der Boxenhaltung tritt oft das Problem auf, dass dein Pferd seinen Nachbarn nicht mag. Dazu haben wir dir hier einen sehr informativen Artikel geschrieben: Pferd mag Boxennachbar nicht.

Für uns ist ein Pensionsstall sehr wertvoll, da man sich zu hundert Prozent auf sein Pferd konzentrieren kann. Wir müssen nicht überlegen, wie viel Heu gekauft und wie der Hafer gelagert wird. So bleibt mehr Zeit für den Spaß am Reitsport.

Die Mischung aus Pensionsstall und eigenem Verantwortungsbereich ist weit verbreitet. Einige Pensionsställe haben keine Angestellten, sodass die Stallbetreiber alle Aufgaben selbst machen müssten. Bei einer großen Anzahl von Pferden wird dies immer schwieriger, sodass die Einsteller meistens mithelfen – das bringt dich deinem Pferd auch näher.

Der Pensionsstall ist für viele eine Entlastung und gleichzeitig Sicherheit, dass das Pferd gut versorgt ist. Tagelang alleine lassen kann man sein Pferd meistens nicht – es braucht auch in einem Pensionsstall ausreichend Bewegung und Abwechslung.

Hier haben wir für dich unsere beliebtesten Artikel in einer tollen Übersicht zusammengefasst:

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