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Sattelfest bist du, wenn du in allen Gangarten sicher im Sattel sitzt und auch kleine unvorhergesehene Ereignisse dich nicht aus dem Sattel und aus der Ruhe bringen. Du kannst alle Hilfen, dein Pferd lenken und schneller und langsamer reiten. Selbst bei kleinen Problemen, zum Beispiel schlägt dein Pferd aus oder du musst dich durchsetzen, damit es beim Ausreiten in der Gruppe bleibt, hast du keine Probleme. Sattelfest ist, wer alleine in allen Gangarten mit einem Pferd zurecht kommt. Unserer Erfahrungen nach hat es einige Jahre gedauert und sehr viel Training bis wir wirklich sattelfest waren. Dabei haben uns unsere beiden tollen Pferde sehr gut geholfen, die uns gerade am Anfang viele Fehler verziehen haben.
Egal ob du im Urlaub einen Ausritt machen möchtest oder am Reitunterricht teilnimmst: das Wort „sattelfest“ kommt überall vor. Was bedeutet es genau und was solltest du können, dem gehen wir auf den Grund!
Wie lange dauert es, bis ich sattelfest bin?
Reitest du schon, dann hast du die Grundlagen schon durchlaufen. Wenn nicht, dann lies dir unbedingt unseren Artikel durch: Wie lange braucht man, um reiten zu lernen?
Wir möchten dir hier realistische Werte vermitteln, du kannst natürlich an einem Zwei-Wochen-Crashkurs teilnehmen und viele, gerade jüngere Kinder lernen so reiten. Überlege dir daher ruhig, wie es bei anderen Sportarten bei dir war: wie schnell konntest du schwimmen und wie schnell konntest du dann wirklich geschmeidig, ausdauernd und souverän schwimmen? Beim Reiten ist es nicht anders, die Grundlagen hat man relativ schnell gelernt und erst danach beginnt die wirkliche Phase, bei der du die Feinheiten aufnimmst.
Ein halbes Jahr braucht ein Reiter an der Longe und in den ersten Reitstunden, bevor er die Grundlagen gut umsetzen kann. Danach würden wir noch mindestens ein halbes Jahr für normalen Reitunterricht anhängen, bevor man davon ausgehen kann, dass du langsam sattelfest bist.
Dein reiterliches Können hängt von deinen Erfahrungen ab und diese sammelst du umso schneller, je mehr du auf dem Pferd sitzt.
Woher weiß ich, ob ich sattelfest bin?
Genügend Theorie, du willst den Ausritt am Strand buchen und brauchst Anhaltspunkte, die dir sagen, dass du sattelfest bist – oder eben nicht. Aus unserer Sicht sind hier einige Situationen, die ein sattelfester Reiter locker meistern sollte:
- Dein Pferd macht einen Freudenbuckler und du weißt, was zu tun ist (sofort fällt dir ein: ist der Kopf unten, fällt das Buckeln Pferden leichter, also wirkst du entsprechend ein)
- Ein kleiner Hüpfer zur Seite, du sitzt immer noch oben und kannst dein Pferd wieder einfangen.
- Als sattelfester Reiter kommst du mit verschiedenen Pferden gut zurecht. Das wendige kleine Reitpony und auch der schwerfälligere Tinker sind kein Problem.
- Beim Reiten sitzt du immer im Gleichgewicht, fällst nicht nach vorne und auch nicht nach hinten.
- Du bist sattelfest, wenn du weniger mit dir selbst (verlierst Bügel, rutscht hin und her und klammerst dich fest) sondern mehr mit dem Pferd beschäftigt bist.
Du möchtest am Strand reiten? Wir haben eine große Übersicht über alle Strände in Deutschland mit Reitmöglichkeiten, Tipps und Links zu Reitwegekarten für dich hier: Wo darf man am Strand reiten: dein Horse-Beach-Guide!
Vor allem bei Ausritten wird immer dann von den Reitern verlangt, dass sie sattelfest sind, wenn in allen Gangarten geritten wird. Gerade beim Galopp in der Gruppe kann es dann sehr schnell werden. Ein sattelfester Reiter sitzt auch dann noch sicher im Sattel und kann sein Pferd wieder einfangen, wenn die Galoppstrecke zu Ende ist.
Oftmals werden Ausritte im Schritt und Trab angeboten, wenn die Reiter nicht zu einhundert Prozent sattelfest sein müssen. Auch reine Schrittausritte bieten sich für dich an, wenn du noch nicht sicher im Sattel sitzt.
Vielleicht kannst du das Gefühl, wirklich sattelfest zu sein, auch an etwas anderem festmachen: je mehr Spaß und je weniger Angst du auf dem Pferd hast, desto souveräner wirst du und damit auch sattelfester. Wenn du gerne über ein Hindernis springst, anstatt lieber aussetzen zu wollen, dann traust du dir reiterlich mehr zu. Je sattelfester du wirst, desto entspannter und ruhiger wirst du auch im Umgang mit dem Vierbeiner.
Bist du an der Schwelle und fast sattelfest? Dann wird dich das Thema Reitbeteiligung und auch eigenes Pferd bald einholen. Sieh dich dazu hier weiter um: Bin ich bereit für eine Reitbeteiligung? Pferd kaufen als Anfänger – ab wann sinnvoll?
Wie werde ich schneller sattelfest?
Um sich im Sattel sicher zu fühlen, ist ein gutes Gleichgewicht im Sattel die wichtigste Voraussetzung. So hast du immer die volle Kontrolle über dein Pferd, weil du nicht mit dir selbst beschäftigt bist, sondern auf dein Pferd einwirken kannst. Damit du schneller ein gutes Gleichgewicht entwickelst, gibt es viele Möglichkeiten:
- reiten, reiten, reiten
- Sitzschulungen auf dem Pferd und auch Trockenübungen
- guter Reitunterricht
- verschiedene Pferd reiten, um ein Gefühl für sich zu bekommen
- alle Sportarten, die ein gutes Körpergefühl und Gleichgewicht schulen, können helfen
- Voltigieren
- auch mal ohne Sattel reiten
- Longenunterricht, um sich ganz auf den Sitz zu konzentrieren
Ein kleiner Tipp: reite möglichst verschiedene Pferde, wenn du Anfänger bist und sattelfester werden willst. Das geht wunderbar im Rahmen von Reitunterricht in der Reitschule. Dabei entwickelst du ein gutes Gleichgewicht, weil du dich immer wieder auf andere Gänge, Tempi und Raumgriff einstellen musst.
Schwungvolle Pferde sind besonders schwer zu sitzen, hier kämpfen auch die erfahrenen Reiter. Auch Pferde, die „harte“ Gänge haben, also dich aus dem Sattel katapultieren (weil sie im Rücken fest sind und nicht mitschwingen), sind für Anfänger eine Herausforderung.
Neben dem Reiten hilft ein gutes Körpergefühl in anderen Sportarten auch weiter. Solltest du also Abwechslung suchen, kannst du dir diesen Artikel über Ausgleichssport zum Reiten – Kondition, Gleichgewicht und Kraft nebenbei verbessern durchlesen. Besonders Yoga schult dein Gleichgewicht und ist im Moment angesagt.
Für uns schließt sattelfest aber nicht nur das Reiten ein, wirklich souverän bist du erst, wenn du dein Pferd am Boden und im Sattel gut unter Kontrolle hast und ihr ein tolles Team bildet. Da alles am Boden die Voraussetzung für harmonisches Reiten ist, schlägst du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe, wenn du Bodenarbeit machst. Die zwei Lieblingsartikel sind: Bodenarbeit mit dem Pferd: Ideenliste für Anfänger und Fortgeschrittene und Zirkuslektionen: die Inspirationsliste für jedes Level.
Unsere Erfahrungen mit unseren Pferden und wann wir wirklich sattelfest waren
Unsere Erfahrungen mit unseren Pferden haben uns gezeigt, dass es lange gedauert hat, bis wir wirklich sattelfest waren. Für uns bedeutet „sattelfest sein“, nicht nur sicher im Sattel zu sitzen, sondern auch ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse und das Verhalten des Pferdes zu haben und in der Lage zu sein, angemessen darauf zu reagieren.
Um sattelfest zu werden, mussten wir verschiedene Fähigkeiten entwickeln und zahlreiche Erfahrungen sammeln. Dazu gehörten neben einem stabilen Sitz auch ein gutes Gleichgewichtsgefühl, eine starke Körperbeherrschung und ein feines Gespür für die Kommunikation mit dem Pferd. Wir mussten lernen, die Signale und Körpersprache unserer Pferde zu verstehen und adäquat darauf zu reagieren, um eine harmonische und vertrauensvolle Partnerschaft aufzubauen.
Darüber hinaus war auch ein umfangreiches Wissen über Pferdehaltung, -pflege und -training von entscheidender Bedeutung. Wir mussten verstehen, wie wir unsere Pferde richtig pflegen und versorgen können, um ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu gewährleisten. Zudem war es wichtig, verschiedene Reittechniken zu erlernen und zu beherrschen, um flexibel auf unterschiedliche Situationen im Sattel reagieren zu können.
Es erforderte viel Geduld, Ausdauer und Übung, um sattelfest zu werden. Wir mussten regelmäßig trainieren, sowohl im Sattel als auch am Boden, um unsere Fähigkeiten kontinuierlich zu verbessern. Dabei war es wichtig, sich stetig weiterzuentwickeln und offen für neues Wissen und neue Erfahrungen zu sein.
Letztendlich war es eine Kombination aus praktischer Erfahrung, theoretischem Wissen und persönlicher Weiterentwicklung, die es uns ermöglichte, wirklich sattelfest zu werden. Wir haben gelernt, dass es ein fortlaufender Prozess ist, der niemals abgeschlossen ist, und dass es wichtig ist, kontinuierlich an sich selbst und seiner Beziehung zum Pferd zu arbeiten.
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