Reitbeteiligung – ab welchem Alter sinnvoll?

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Unserer Erfahrungen nach ist ausschlaggebend das reiterliche Können, um eine Reitbeteiligung reiten zu können. Ebenso muss die Reitbeteiligung als Reiter sattelfest sein. Ab einem Alter von ca. 12 Jahren kann eine Reitbeteiligung für fortgeschrittene Reiter die richtige Wahl sein. Voraussetzung ist ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein, grundlegende Pferdekenntnisse und Eigenständigkeit. Wir hatten ab 12 Jahren unsere erste Reitbeteiligung und wir konnten uns dort verantwortungsbewusst um das Pferd kümmern und wussten auch deren große Bedeutung, was es heißt, sich um ein Pferd zu kümmern und pflegen.

Reitbeteiligung zu sein hat viele Vorteile: Die einen sagen, man hätte eine intensivere Beziehung zu seinem Pferd, die anderen sagen, man hätte mehr Verantwortung und könnte reiterlich schneller vorankommen.

Ab welchem Alter ist eine Reitbeteiligung empfehlenswert?

Wer über den Begriff sattelfest gestolpert ist, kann hier mehr Infos bekommen: Sattelfest beim Reiten – was es bedeutet und was du können musst. Dort erfährst du auch noch einiges zum Thema ab wann man eine Reitbeteiligung haben kann.

Warum das Alter bei einer Reitbeteiligung eine Rolle spielt

Das Konzept der Reitbeteiligung unterscheidet sich von der Reitschule vor allem dadurch, dass die Überwachung und Prüfung des Reiters nicht mehr im gleichen Ausmaß erfolgt und erfolgen kann. Reitbeteiligung zu sein bedeutet ein höheres Maß an Verantwortung und Eigenständigkeit, welche unterschiedlich schnell ausgebildet werden können.

Traditionell lernt man den Reitsport über die folgende Entwicklung kennen:

  • (ab ca. 7/8 Jahren) Besuch einer Reitschule zum Erlernen der Grundlagen im Sattel und im Umgang mit dem Pferd
  • Longenunterricht mit Sitzübungen bis hin zum ersten Mal alleine reiten
  • Teilnahme am Schulunterricht, um sattelfest zu werden – Ritt von den verschiedensten Pferden und Ponys
  • (ab ca. 12 – 14 Jahren) Wechsel zu einer Reitbeteiligung, möglicherweise im selben Schulbetrieb

Nicht umsonst gibt es einige Pferdebesitzer, die volljährige Reitbeteiligungen haben möchten. Hier ist ein größeres Maß an Verantwortungsbewusstsein meistens vorhanden und Zuverlässigkeit sowie richtiger, pferdegerechter Umgang mit dem Vierbeiner kein Problem mehr.

Dennoch wissen wir aus unserer Zeit als Reitbeteiligung, dass eigentlich nicht das Alter, aber die Kenntnisse über Pferde und Reiten, die wirklich wichtigen Faktoren sind.

Fängt man mit 10 Jahren an zu reiten, kann mit 14 Jahren davon ausgegangen werden, dass genügend Erfahrungen erworben wurden und einer Reitbeteiligung auf einem passenden Pferd oder Pony nichts im Wege stehen sollte. Wer sieben Tage die Woche auf dem Pferdehof ist, der wird auch schneller sattelfest und kann alleine und verantwortungsbewusst mit einem Pferd umgehen.

Das eigentliche Reiten kann auch schon früher beginnen, dennoch haben wir es als sinnvoll empfunden, erst mit 12 Jahren eine Reitbeteiligung zu haben, da wir erst in diesem Alter auch die Verantwortung für ein Pferd übernehmen konnten.

Viele Pferdebesitzer und auch Eltern setzen ein höheres Alter mit der Bereitschaft für eine Reitbeteiligung gleich. Dies kann der Fall sein, in einigen Fällen muss hier jedoch kein Zusammenhang bestehen.

Wichtiger als das Alter: Was muss man für eine Reitbeteiligung können?

Ab welchem Alter eine Reitbeteiligung die richtige Wahl ist, liegt weniger an der Zahl, als an den erworbenen Fähigkeiten im Reitsport. Einige Fragen, die man bedenken sollte, wenn man sehr junge Kinder hat (oder selbst noch sehr jung ist) und die Frage nach einer Reitbeteiligung im Raum steht:

  • Sind die Abläufe mit einem Pferd zu 100% bekannt: Pferd aus der Box / von der Weide holen, wie putze ich richtig, Hufe kratzen, Sattel und Zaumzeug anlegen, Warm- und wieder abreiten, Box misten, etc.
  • Wie viel kann eigenständig mit dem Pferd durchgeführt werden? Wo braucht man noch Unterstützung? Kann alleine gesattelt und getrenst werden?
  • Kann Reitunterricht mit der Reitbeteiligung genommen werden? Gerade am Anfang ein absolutes Muss, um einschleichende Fehler zu vermeiden und sich weiter zu verbessern.
  • Passt das Reitbeteiligungspferd wirklich zu den eigenen reiterlichen Fähigkeiten? Es muss nicht gleich das Turnierpferd sein, vielleicht ist eine Reitbeteiligung auf einem ruhigen und älteren Pony das richtige für den Start.
  • Ist ausreichend Zeit für die Reitbeteiligung vorhanden? Der Besitzer muss sich zu einhundert Prozent auf dich verlassen können. Kurzfristige Absagen oder Unzuverlässigkeit sind schädlich: sowohl für dein Pferd als auch das in dich gesetzte Vertrauen.

Unsere erste Reitbeteiligung hatten wir mit 12 Jahren, mit 10 Jahren saßen wir das erste Mal auf einem Pferd. Und das war im Nachhinein ein guter Zeitpunkt. Wir hatten bereits zwei Jahre Reitunterricht auf verschiedenen Schulpferden und waren im Umgang und mit allen anfallenden Aufgaben vertraut. Wer schon früher reiten lernt und entsprechend fortgeschritten ist, der kann sich auch noch früher eine Reitbeteiligung zutrauen.

Für uns ist nicht nur das Alter entscheidend, ab wann man eine Reitbeteiligung haben sollte, sondern auch, ob man das benötigte Wissen über Pferde und ihren Bedürfnissen kennt.

Im Realitätscheck Reitbeteiligung treten folgende ganz banale Probleme in jungen Jahren auf:

  • Sättel können sehr schwer sein. Diese dann als 12-jährige alleine auf ein großes Pferd zu bekommen, manchmal unmöglich (ähnliches Problem beim Auftrensen eines Pferdes). Weiterlesen: Umstieg vom Pony aufs Großpferd
  • Widersetzlichkeiten der Reitbeteiligung können sich schneller zu einem größeren Problem entwickeln. Das Pferd lernt meistens sehr schnell, ob der Besitzer oder die Reitbeteiligung mit ihm umgeht (spätestens jetzt muss man lernen, sich durchzusetzen und konsequent zu sein).
  • Fällt der Reitunterricht mal aus, muss das Pferd alleine trainiert werden – dies braucht Übung, damit mehr Kreativität auf dem Platz entstehen kann, als immer ganze Bahn zu reiten. Unser Tipp: Unbedingt begleitend Reitunterricht nehmen und alleine die Stunde in gleichem Aufbau gestalten lernen.

Mehr zu diesem Thema und ob du bereits wärst, eine Reitbeteiligung anzunehmen, kannst du in diesem Artikel erfahren: Bin ich bereit für eine Reitbeteiligung? oder auch How to Reitbeteiligung – 10 Fragen an den Besitzer, die du am Anfang stellen solltest.

Solltest du jetzt ganz übermütig werden und bereits die nächste Stufe in Angriff nehmen wollen, dann geht es hier zum beliebten Anfänger-sich-eigenes-Pferd-Artikel: Pferd kaufen als Anfänger – ab wann sinnvoll?

Eine mögliche Alternative zu einer Reitbeteiligung kann auch ein Pflegepferd sein. Hier steht die Pferdepflege im Vordergrund und man wächst mit dem Pferd auf einer ganz anderen Basis zusammen. Weiter unten bei der Alternative haben wir dazu noch mehr geschrieben.

Die Vorteile einer Reitbeteiligung

Kannst du nach den beschriebenen Problemen und Voraussetzungen sagen, dass die Reitbeteiligung ein richtiger, nächster Schritt wäre? Unbestritten sind einige Vorteile, die du nur hast, wenn du ein Reitbeteiligungspferd reiten kannst.

Nach wenigen Wochen wird dein Reitbeteiligungspferd sich an dich und deine Verhaltensweisen gewöhnen und entsprechend auf dich reagieren. Du kannst eine echte Kommunikation mit ihm beginnen und eure Beziehung verbessern. Anders, als in der Reitschule, bist du nun nicht mehr nur ein Reitschüler unter vielen, den dein Pferd stoisch durch die Bahn trägt, sondern ein fester Bestandteil in seinem Leben.

Du hast mehr Zeit, die Pferdewelt zu genießen. Bei einer Reitschule steht meistens nur die Reitstunde in der Bahn im Vordergrund. Jetzt kannst du dein Pferd auch mal gemütlich spazieren führen, ausgiebig putzen oder zusammen grasen gehen. Deine Entscheidungsfreiheit wird größer.

Viele weitere Vor- und Nachteile haben wir dir in diesem Artikel rund um das Thema Reitbeteiligung zusammengetragen.

Durch die damalige Reitbeteiligung haben wir mehr über Pferde erfahren und konnten lernen, was es heißt Verantwortung für ein Pferd zu übernehmen.

Bei einer Reitbeteiligung kannst du anfangen, dein Training so zu gestalten, wie es zu euch am besten passt. Du musst keine 0815-Reitstunde mitmachen, die nicht auf eure individuellen Stärken oder Schwächen eingeht oder das berücksichtigt, worauf ihr wirklich Lust hättet. Mit einer Reitbeteiligung kannst du neben dem Reiten auch andere Dinge machen und beispielsweise Zirkuslektionen Stück für Stück beibringen: Zirkuslektionen: die Inspirationsliste für jedes Level.

Unsere Erfahrungen mit der ersten Reitbeteiligung und wie alt wir waren

In unseren Erfahrungen halten wir das Alter von etwa 12 Jahren für einen sinnvollen Zeitpunkt, um eine Reitbeteiligung zu übernehmen. Dieses Alter ermöglicht es Kindern, bereits über grundlegende Reitkenntnisse und ein gewisses Maß an Verantwortungsbewusstsein zu verfügen, um sich um ein Pferd zu kümmern.

Als wir selbst 12 Jahre alt waren, hatten wir bereits einige Jahre Reiterfahrung gesammelt und uns mit den Grundlagen des Reitens vertraut gemacht. Wir hatten gelernt, wie man ein Pferd sattelt, es führt und die grundlegenden Reittechniken beherrscht. Darüber hinaus hatten wir ein Verständnis für die Bedürfnisse und Pflegeanforderungen eines Pferdes entwickelt.

Mit dieser Basis an Wissen und Erfahrung fühlten wir uns bereit, die Verantwortung für eine Reitbeteiligung zu übernehmen. Eine Reitbeteiligung bietet die Möglichkeit, regelmäßig Zeit mit einem Pferd zu verbringen, es zu pflegen und zu reiten, ohne die volle Verantwortung eines Pferdebesitzers zu tragen. Für uns war dies eine wertvolle Gelegenheit, unsere Fähigkeiten als Reiter weiter zu entwickeln und gleichzeitig mehr über die Pflege und Bedürfnisse von Pferden zu lernen.

Es ist wichtig zu betonen, dass das Alter von 12 Jahren nur ein Richtwert ist und jeder Fall individuell betrachtet werden sollte. Einige Kinder können bereits in jüngerem Alter über ausreichend Reiterfahrung und Verantwortungsbewusstsein verfügen, um eine Reitbeteiligung zu übernehmen, während andere vielleicht etwas länger brauchen, um diese Fähigkeiten zu entwickeln.

Unabhängig vom Alter ist es entscheidend, dass Kinder die Unterstützung und Anleitung von erfahrenen Reitlehrern, Eltern oder Betreuern erhalten, um sicherzustellen, dass sie sich um das Pferd kümmern und reiten können, ohne sich selbst oder dem Tier zu schaden. Durch eine angemessene Anleitung und Supervision können Kinder bereits in jungen Jahren wertvolle Lektionen über Verantwortung, Fürsorge und den respektvollen Umgang mit Tieren lernen.

Mit 12 Jahren hatten wir damals unsere erste Reitbeteiligung und konnten in diesem Alter Verantwortung übernehmen.

Ein guter Kompromiss: die Reitbeteiligung im Schulbetrieb oder eine Pflegebeteiligung, die zu einer Reitbeteiligung wird

Wem der Sprung zu einer Reitbeteiligung eines Privatbesitzers doch noch zu viel Verantwortung ist, der hat heute eine neue Möglichkeit bekommen. Immer mehr Schulbetriebe folgen dem Wunsch der Reiter und bieten Reitbeteiligungen auf Ihren Schulpferden an.

Geheimtipp: Was kostet Reitunterricht und vor allem was kostet eine Reitbeteiligung im Durchschnitt kannst du hier nachlesen: Das kostet Reitunterricht – Beispielpreise aus Reitschulen und Das kostet eine Reitbeteiligung wirklich im Monat.

Wie funktioniert eine Reitbeteiligung im Schulbetrieb?

Im Prinzip ist das Konzept das gleiche: Du hast feste Tage in der Woche, in denen du dein Pferd reitest.

Dies ist jedoch nicht auf eine einzige Reitstunde begrenzt, dir „gehört“ das Pferd für einen Nachmittag oder einen ganzen Tag – je nach Umsetzung in deiner Reitschule.

Zusätzlich hast du weitere Freiheiten. Du kannst mit deinem Reitbeteiligungspferd auch die anderen Plätze oder Hallen des Vereins nutzen. Nach Absprache sind auch kleine Runden ins Gelände möglich. Dabei ist auch die Teilnahme an Turnieren oder Lehrgängen möglich.

Beachte, dass einige Reitschulen für die Übernahme einer Reitbeteiligung bestimmte Reitabzeichen voraussetzen.

Dies kann der Basispass oder das kleine Reitabzeichen sein – meistens kannst du diese direkt in deiner Reitschule ablegen. Damit hast du bewiesen, dass du über ein gewisses Level an reiterlichen Fähigkeiten verfügst. Solltest du kein Reitabzeichen haben, bieten die Reitschulen das Ablegen der Abzeichen oftmals mit an – wie praktisch.

Falls deine Reitschule dieses Konzept noch nicht anbietet, wäre eine freundliche Nachfrage in jedem Fall nicht verkehrt! Oftmals werden Reitbeteiligungen auch nur auf Nachfrage vergeben und gerne an Reitschüler, die man bereits kennt. Hier ist das Vertrauen gleich größer, da man weiß, wie du mit Pferden umgehst und wie es um deine reiterlichen Fähigkeiten bestellt ist.

Eine weitere Idee ist eine Pflegebeteiligung. Hier wird das Pferd vordergründig gepflegt, geputzt, betüddelt und auch bewegt aber eher weniger geritten. Die Pferde für eine Pflegebeteiligung sind entweder länger krank gewesen, schon älter oder der Besitzer möchte erstmal austesten, wie ihr euch versteht, bevor du reitest.

Wer leidenschaftlich gerne im Sattel sitzt, wird bei der Pflegebeteiligung Geduld haben müssen. Vorteil dabei ist jedoch, dass man eine ganz andere und intensivere Verbindung zum Pferd aufbauen kann. Durch den Kontakt abseits vom Training erschließt sich die Pferdewelt neben dem Reiten. Mehr dazu gibt es hier: Der Unterschied zwischen Reitbeteiligung und Pflegepferd

Hier haben wir für dich unsere beliebtesten Artikel zum Thema Reitbeteiligung in einer tollen Übersicht zusammengefasst:

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