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Unserer Erfahrungen nach kostet ein Pferd kostet monatlich zwischen 300 und 800 € im Monat. Dies beinhaltet die monatlichen Ausgaben wie Stallmiete, Hufschmied, Ausstattung oder Tierarzt. Wir können dir die genauen Kosten für dein Pferd nennen, wir sind mit unseren Pferden bereits in fünf verschiedenen Reiterhöfen gewesen.
Ungefähre Zwischenwerte liefert dir jeder, wir möchten dir echte Zahlen an die Hand geben, die wir bezahlt haben. Seit wir 18 Jahre alt sind, besitzen wir Pferde und haben daher einen guten Überblick über die wahren Kosten. Im Laufe dieser Zeit sind es bereits fünf Pferde geworden, die uns gehörten oder gehört haben und in dieser Zeit auch fünf verschiedene Reiterhöfe.
Was kostet ein Pferd – Beispielhof Nr. 1
In diesem Reiterhof standen wir ganz am Anfang mit unserem ersten Pferd Noni. Die Anlage war sehr schön, wir hatten eine große Halle und Noni eine Innenbox – leider war keine andere Box frei. Es gab Vollservice und viele sehr schicke Pferde in diesem Stall, die teuerste Paddockbox kostete damals unglaubliche 850 Euro. Im Sommer halbtags Weide und im Winter Paddocks. Beachte, dass viele Reiterhöfe ihre Preise durchgehend erhöhen (hier weiterlesen: Boxenmiete wird erhöht – wieso und warum). Heute kostet die Innenbox in diesem Stall 400 Euro. Was haben wir hier bezahlt:
Kostenfaktor | monatliche Kosten |
Stallmiete Innenbox, Sommerweide & Winterpaddock, Vollservice | 300 Euro |
Hufschmied alle 6-8 Wochen, Eisen vorne | 60 Euro |
Reitunterricht, 1x die Woche | 45 Euro |
Futter: Müsli | 20 Euro |
405 Euro pro Monat | |
Kostenfaktor | während der Zeit in diesem Stall ca. |
Haftpflichtversicherung fürs Pferd | 30 Euro |
Tierarzt (Noni fing in der Innenbox an zu husten) | ca. 100 Euro |
Sattelkauf, gebraucht | ca. 1000 Euro |
Hänger ausleihen für Ausritt in anderem Gelände | ca. 100 Euro |
Uns gefiel die Haltung in der Innenbox nicht, weshalb wir schon nach ungefähr sechs Monaten den Stall wechselten (hier gibt es mehr Infos: Wann den Stall wechseln?). Noni zog in eine Außenbox um in Stall Nummer zwei.
Was kostet ein Pferd – Beispielhof Nr. 2
Der zweite Stall hatte eine Außenbox für unser Pferd frei. Dieser Stall war näher an der Stadt und etwas größer. Auch hier gab es eine große Halle, Außenplatz und direkt vor der Tür ein schönes Ausreitgelände. Es gab stundenweise Sommerweide und im Winter Paddockhaltung. Unter der Woche gab es Vollservice, am Wochenende waren die Einsteller selbst verantwortlich. Was haben wir hier bezahlt:
Kostenfaktor | monatliche Kosten |
Stallmiete Außenbox, Sommerweide & Winterpaddock, Vollservice in der Woche | 350 Euro |
Hufschmied alle 6 – 8 Wochen, wir stellten auf barhuf um | 35 Euro |
Reitunterricht, 1x die Woche | 45 Euro |
Futter: Müsli, Zusatzfuttermittel | 20 Euro |
450 Euro pro Monat | |
Kostenfaktor | während der Zeit in diesem Stall ca. |
Haftpflichtversicherung fürs Pferd | 62 Euro |
Tierarzt (impfen, Behandlung Lahmheit nach Tritt) | ca. 250 Euro |
Hänger ausleihen für den Umzug in den nächsten Stall | ca. 50 Euro |
Irgendwann waren wir auch hier mit der Haltung nicht mehr glücklich. Es gab zu wenig Weidezeit und die Boxen waren uns zu klein. Der Stall hatte Paddockboxen, doch die Warteliste war bereits sehr lang. Noni sollte nicht mehr warten müssen und sofort mehr Bewegung bekommen. Zusätzlich klappten die Absprachen mit den anderen Einstellern am Wochenende nicht immer. Also zogen wir nach fast einem weiteren Jahr wieder um: Stall Nummer drei!
Was kostet ein Pferd – Beispielhof Nr. 3
Dieser Hof wurde für lange Zeit unser zweites Zuhause. Hier gab es große Ganzjahresweiden und Herdenverbände. Leider war dafür das Ausreitgelände sehr klein, das nahmen wir aber in Kauf. Unser erstes Pferd hat hier auf 24h-Weiden eine schöne letzte Zeit verbracht. Zusätzlich bekam er eine Paddockbox, wie wir es uns schon so lange gewünscht hatten. Es gab zwei große Hallen und sogar einen Vielseitigkeitsplatz mit Rasen. Nach einiger Zeit bekamen wir unser zweites Pferd Sammy, die erste Connemarastute. Auch sie zog hier auf die Ganztagesweide mit zusätzlicher Paddockbox. Dieser Stall bot keinen Service an, wir stellten rein und raus, misteten und fütterten – mehr Infos hier: Was ist ein Selbstversorgerstall? Durch die Ganztagesweide konnte man das aber sehr gut händeln.
Kostenfaktor | monatliche Kosten |
Paddockbox mit 24h optionaler Weide, kein Service | 375 Euro |
Hufschmied alle vier bis sechs Wochen, barhuf | 35 Euro |
Futter: Müsli, Zusatzfuttermittel, Kräuter | 20 Euro |
435 Euro | |
Kostenfaktor | während der Zeit in diesem Stall ca. |
Haftpflichtversicherung fürs Pferd | 76 Euro |
Sattelkauf, neu | ca. 1500 Euro |
Tierarzt (Noni hatte einen Reheschub durch zu viel Gras) | ca. 200 Euro |
Tierarzt (Sammy hatte ein Hufgeschwür) | ca. 200 Euro |
Tierarzt (Druseinfektion im gesamten Stall – hier gibt es den Erfahrungsbericht dazu) | ca. 150 Euro |
Tierarzt (Sammy hat sich eine Schnittwunde auf der Weide zugezogen) | ca. 300 Euro |
Tierarzt (Zähne Check-Up – hier mehr Infos zum Zahn Check-Up) | ca. 200 Euro |
Durch einen Weideunfall verloren wir hier nach einigen Jahren leider Sammy und kauften uns Dubi. Danach wollten wir erstmal den Stall wechseln und neu anfangen. Also zogen wir um in Stall Nummer vier:
Was kostet ein Pferd – Beispielhof Nr. 4
Wir suchten uns einen Reitstall mit Paddockbox und viel Weidegang. Hier gab es dann auch wieder ein schönes Ausreitgelände für uns. Die Halle war klein, insgesamt hatte der Hof nur ca. 20 Einsteller. Mittlerweile waren die Preise durch Futtermangel und schlechte Ernten ganz schön angezogen und wir zahlten:
Kostenfaktor | monatliche Kosten |
Paddockbox mit Sommerweide & Winterpaddock, Vollservice | 450 Euro |
Hufschmied alle vier bis sechs Wochen, barhuf | 35 Euro |
Futter: Müsli, Zusatzfuttermittel | 20 Euro |
505 Euro | |
Kostenfaktor | während der Zeit in diesem Stall ca. |
Haftpflichtversicherung fürs Pferd | 76 Euro |
Tierarzt (Dubi bekam in dieser Haltung chronischen Husten – die Staubbelastung war zu hoch) | ca. 250 Euro |
Gleichzeitig entschlossen wir uns zwei weitere Connemaras zu kaufen und einzureiten. So kamen Harki und Doonie dazu. Die beiden kamen für die ersten Lebensjahre auf eine Hengstweide, dort zahlten wir natürlich sehr wenig. Es gab jedoch keine Infrastruktur oder Trainingsmöglichkeiten. Sie konnten einfach ihre Kindheit genießen.
Du wirst gemerkt haben, dass wir immer mehr Wert auf die Haltung legten und die Lebensbedingungen für unsere Pferde von Stall zu Stall verbessern wollten. Daher entschlossen wir uns, es jetzt mit einem reinen Offenstall zu probieren. Wenn du das auch überlegst, haben wir hier mehr Infos dazu: Pferd von Box in Offenstall umstellen. Wir zogen um in Stall Nr. 5:
Was kostet ein Pferd – Beispielhof Nr. 5
Dieser Offenstall hat befestigte Sandflächen, eine Liegehalle, gemeinsame Futterstellen. Es gibt ein gutes Weidemanagement, die Pferde sind ständig im Herdenverband und haben richtig feste Freundschaften gebildet. Das haben wir in keinem anderen Stall so gesehen. Dafür haben wir keine Halle mehr, ein sehr großes Ausreitgelände mit riesigem Wald aber vor der Tür. Mehr Infos zu Offenställen haben wir hier: Offenstall: Pro und Contra und hier: Wie oft muss ein Pferd im Offenstall bewegt werden? Dieser Stall ist am weitesten von uns entfernt, trotzdem ist es für die Pferde die derzeit beste Option. Das zahlen wir hier:
Kostenfaktor | monatliche Kosten |
Stallmiete Dubi | 210 Euro |
Stallmiete Harki | 240 Euro |
Stallmiete Doonie | 230 Euro |
Hufschmied – mittlerweile raspeln wir selbst, müssen aber Material kaufen | ca. 10 Euro |
Futter: Hafer, Müsli, Kräuter, Zusatzfuttermittel, Möhren, etc. | ca. 50 Euro |
700 Euro | |
Kostenfaktor | während der Zeit in diesem Stall ca. |
Haftpflicht jährlich für alle drei | 113 Euro |
Sattelkauf, Reitpad 2x für Harki und Dubi | ca. 500 Euro |
Tierarzt (Blutbild Harki, er wirkte schlapp – es kam nichts raus und er war wieder fit) | ca. 100 Euro |
Tierarzt (Kastration Doonie) | ca. 350 Euro |
Tierarzt Zähne Check-Up | ca. 150 Euro |
Da wir zu zweit sind, ist die Belastung gut machbar, mittlerweile sind wir auch ins Berufsleben eingestiegen. Alle Kosten teilen wir immer durch zwei.
Hier haben wir für dich noch weitere Artikel rund um die Kosten bei Pferden in einer tollen Übersicht zusammengefasst:
- Wie viel kostet es, ein Pferd zu kaufen?
- Wie teuer sind Impfungen für Pferde?
- Ist Reiten teuer? So viel kostet es wirklich!
Das kostet ein Pferd im Unterhalt
Jetzt hast du eine ungefähre Vorstellung, was ein Pferd dich monatlich kosten würde. Die Stallmieten bewegen sich in den klassischen Ställen alle ungefähr im selben Bereich. Wir legen dir noch einen weiteren Artikel ans Herz, den wir genau zu diesem Thema geschrieben haben: So viel Gehalt brauchst du für ein eigenes Pferd. Gezielt zum Thema Reitunterricht und Kosten haben wir hier einen guten Artikel mit verschiedenen Preisen von Reitschulen: Das kostet Reitunterricht – Beispielpreise aus Reitschulen.
Das Thema Hufschmied ist auch nicht zu unterschätzen: wir wussten am Anfang wirklich fast nichts darüber – außer wie man Hufe auskratzt. Nach und nach lernten wir durch unsere Huforthopädin alles über die Biomechanik im Huf, die richtige Bearbeitung und wie man die gängigen Hufprobleme vermeiden kann. Dieses Wissen geben wir in diesen Artikeln weiter: Warum man Pferden die Hufe auskratzt – plus Anleitung / Kann ich direkt nach dem Hufschmied reiten? / Pferd läuft fühlig & klamm – mögliche Gründe
Was wir in der Übersicht nicht aufgezählt haben sind alle Ausrüstungsgegenstände. Es geht immer mal wieder eine Decke kaputt, du willst eine neue Schabracke oder kaufst dir eine neue Reithose, weil du in die alte nicht mehr reinpasst. Mehr Infos zum Thema Ausrüstung findest du hier: Reitausrüstung für Anfänger. Zusätzlich ist das Thema Sattel ein sehr schwieriges und teures Thema. Eine tolle Seite rund um das Thema Sättel ist diese hier: http://dein-sattelfinder.de. Dort findest du auch Infos zu den häufigsten Sattelproblemen.
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