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Wenn du auf der Suche nach einem Pferd bist, kommst du nicht herum, dir einen Preisrahmen zu setzen. Schließlich müssen wir haushalten und können unser Geld auch nicht einfach zum Fenster hinauswerfen.
Ein Pferd kostet in der Anschaffung zwischen 3.000 und 5.000 €, besser ausgebildete Pferde, mit denen du auf Turnieren reiten kannst, kosten zwischen 5.000 € und bis über 20.000 €. Grundsätzlich sind Ponys etwas günstiger als Pferde. Je weiter ein Pferd ausgebildet ist, desto mehr kostet es in der Anschaffung. Zusätzlich musst du monatliche Stall- und ggfs. Tierarztkosten von ca. 200 bis 600 Euro pro Monat zahlen.
Und wenn du jetzt denkst, aber wieso kann ich kein A-fertiges Reitpferd kaufen, welches nur 2000€ kostet, dann schauen wir uns einmal gemeinsam die Preise auf dem Pferdemarkt an.
Fohlen und Jungpferde
Bei Fohlen und Jungpferden sind die Preise im Pferdeverkauf enorm hoch. Da hier oftmals eine Hoffnung gekauft wird, kostet ein Jährlings-Hengst aus einer guten Zuchtlinie gut mal 20.000€. Aber das sind die Ausnahmen.
Wer sich mit Zuchtlinien befasst und unbedingt aus der „Weltmeyer“ oder „Pilot“ Linie ein Pferd wünscht, wird tiefer in die Tasche greifen müssen. Hier zeigt sich anhand der Nachkommen, wie gut sich einst der Sieger vererbt hat.
Entweder weist die Mutter gute Werte, zum Beispiel eine 9,0 im Freispringen auf, oder es wird angegeben, dass die Geschwister M-platzierte Springer sind.
In Verkaufsanzeigen finden sich oftmals Hinweise, dass das Pferd ein Nachwuchsaspirant sei, welche Abstammung das Pferd hat und was die Elterntiere beziehungsweise anderer Nachwuchs erreicht hat.
Wenn ein Köranwärter gesucht oder die Stute prämiert und in die Zucht gehen soll, sind höhere Preise normal.
- Jährlingshengst, Farbe Fuchs, Abstammung DeNiro – Donnerhall, 10.000€
Bei Jungpferden, die zwischen 2 und 5 Jahren alt sind, sehen die Anforderungen bezüglich Rittigkeit, Ausbildung und Gesundheit noch einmal anders aus. Gerade angeritten, erste Turniere absolviert sind diese Pferde noch teurer, als rohe Pferde.
Vor allem sind Pferde mit dem besonderen Gangbild auch gefragter als solche, die keine „Lampen austreten“.
Hier folgen einige exemplarische Beispiele:
- 3-jährige Trakehnerstute mit viel Mechanik, roh, Fuchs, 8.000€
- 3-jähriger Hannoveraner für Dressur, angeritten, Fuchs, 15.000€
- 4-jähriger Reitpony Wallach, aus dem Maß gewachsen, Schwarzbraun, 7.000€
Jetzt fragst du dich, was ist, wenn ich nicht so viel Geld bezahlen will, mir die Abstammung egal ist und ich trotzdem ein eigenes Pferd haben möchte?
Was kosten Freizeitpferde?
Für alle, die von Abstammung keinen Plan haben, denen die Farbe fast egal ist und auch mit jedem Pferd glücklich wären: Ja, diese braven Pferde für nicht ganz so viel Geld gibt es!
Natürlich sind auch Freizeitpferde, die gut mitarbeiten, lieb sind und gesundheitlich top auf der Höhe sind, auch nicht überall zu finden.
Doch wer sucht, der findet:
- Deutsches Reitpony, 5-jährig angeritten, 5.500€
- Tinker, 8-jährig, solide ausgebildet, 4.000€
- Oldenburger, 14-jährig, Freizeitpferd, 6.000€
- Hannoveraner 7-jährig, A-fertig, 5.000€
Natürlich bilden dies nicht alle möglichen Preismöglichkeiten ab. Wir haben immer für uns gesagt, ein Pferd unter 3.000€ schauen wir uns erst gar nicht an, es sei denn, es ist noch roh.
Hier musst du bedenken, dass günstig nicht immer Schnäppchen und teuer nicht immer Golddiamant heißt. Also kannst du mit einem Hannoveraner aus einer bedeutenden Zuchtlinie genauso gut auf die Nase fliegen, wie mit einem Nachwuchspferd aus Tupfingen.
Damit dir das nicht passiert, schaue hier nach, worauf du beim Kauf achten musst.
Ein gutes Pferd hat keine Farbe …
… denn ein gutes Pferd ist weiß – so lautet das Sprichwort. Dies trifft nicht unbedingt auf den Pferdesport zu.
Auf dem Pferdemarkt gibt es alle Fellfarben, die du dir denken kannst. Ganz oben, so ist unser Eindruck, rangiert der Rappe. Die lackschwarzen Schönheiten machen eben etwas her.
Und das lässt sich der Verkäufer bezahlen. Ein Rappe ist oftmals, auch wenn es sonst keine Vorzüge gibt, schon doppelt so teuer, wie ein Brauner oder ein Fuchs. Natürlich ist es schick, einen Rappen zu haben, so einer sieht immer gut aus.
Eine weitere Fellfarbe, die sehr in Mode gekommen ist, sind Palomino-Ponys.
Im Gegensatz zum Rappen sind Schecken mehr bei Liebhabern und jenen, denen die Farbe nicht so wichtig ist, günstig zu kriegen.
Die meisten Pferde sind Braune und Füchse. Dementsprechend groß ist das Angebot an diesen Pferden.
Ausbildung treibt den Preis
Wenn du dir ein braves, fertig ausgebildetes Pferd im besten Alter und kerngesund vorstellst, kannst du deinen Preisrahmen gut um 10.000€ nach oben korrigieren. Sofern dir nicht eine Kaderreiterin das Pferd vor der Nase wegkauft.
Die Zeit, bis ein Pferd etwas erlernt hat, kostet Geld. Wenn dann noch Turniererfolge hinzukommen, wird es nochmal teurer. Allerdings Achtung! Nur, weil das Pferd einmal den Trostpreis gewonnen hat, muss ein hoher Preis nicht gerechtfertigt oder gar als L-fertig angepriesen, der Wahrheit entsprechen.
Schaue hier, worauf du achten solltest, wenn du ein neues Pferd probereitest.
Die oben bereits erwähnten braven Pferde, die perfekt Dressur, Springen können und vielleicht sogar im Busch waren, sind Mangelware auf dem Pferdemarkt.
Es kommt natürlich vor, dass jemand aufgrund eines Auslandsaufenthalts, einem Kind, wegen dem Job oder ähnlichem das gut ausgebildete, top brave Pferd verkaufen muss.
Du könntest mit folgenden Preisspannen rechnen:
- Dressur E/ A fertig ohne Turniererfolg: 5.000€ – ca. 15.000€
- Solides Freizeitpferd mit gleichmäßiger Ausbildung: 3.000€ bis oben offen
- Dressur M fertig mit Turniererfolgen: 30.000€ – oben offen
- Springen Professor für Einsteiger: 40.000€ – oben offen
- Springen L fertig: 25.000€ – oben offen
Wir haben den Eindruck, dass ein Dressurpferd – sofern es keine S-Dressur kann, günstiger verkauft wird, als ein Springpferd, welches Turniererfolge hat. Dies liegt bestimmt auch an den Preisgeldern, die im Springen höher liegen, und das Pferd wertvoller machen.
Natürlich sind unsere Preisspannen nicht in Stein gemeißelt. Du wirst sicherlich, nach ausgiebiger Suche, auch günstigere Pferde finden.
Preis auf Anfrage
Mitunter findest du auch Verkaufsanzeigen, in denen beim Preis „Preis auf Anfrage“ steht. Für dich als möglicher Käufer ist das ärgerlich, du möchtest ja gerne wissen, ob das Pferd in deinem Budget liegt oder viel zu teuer ist.
Hier lohnt es sich, einmal nachzufragen, was das Pferd kosten soll. Vielleicht liegt der Verkäufer sogar in deinem Preisrahmen?
Nicht immer stecken hinter diesen Preis auf Anfrage Angaben sehr teure Pferde die in den 100.000€-Bereich liegen.
Wir haben hier bereits die Erfahrung gemacht, dass der Verkäufer nicht überrannt werden möchte, schließlich geht man von so viel Geld aus, denn würden sie gleich 100.000€ festlegen, kommt kaum noch einer.
Doch das ist mitunter gar nicht der Fall, wir haben unsere Stute in dieser unbestimmten Preislage gekauft und im Nachhinein war es gut, das wir nachgefragt haben, was sie kosten würde.
Traue dich und frage bei solchen Pferden nach, vielleicht einigt ihr euch doch und du hast dein Traumpferd gefunden.
Was drückt den Preis?
Wie wir jetzt gesehen haben, gibt es verschiedene Faktoren, wann ein Pferd teuer oder günstig verkauft wird. Aber generell sollte dein Traumpferd unbezahlbar sein! Oder wie viel würdest du dafür verlangen, solltest du es später doch verkaufen müssen?
Die Kombination aus Fellfarbe, Alter, Ausbildungsstand und Abstammung ergibt den Preismix.
Wenn du versuchst, ein Schnäppchen zu landen, obwohl du eine Idee deines Traumpferdes hast, kannst du zum Beispiel solche Kriterien ansetzen:
- unbedeutende Abstammung wählen
- Alter hoch- oder runtersetzen
- Ausbildungsstand niedriger ansetzen
- beim Züchter nachfragen
Beim Züchter nachfragen hatte uns nämlich weiter gebracht. Eigentlich interessierten wir uns für ein anderes Pony und vor Ort stand neben dem Pony „unser“ Pony, welches wir spontan begutachteten und es hieß, das Pony wäre eigentlich noch nicht so weit für den Verkauf, aber am Ende haben wir trotzdem gekauft.
Und schon wurden wir stolze Besitzer eines Ponys, was noch gar nicht zum Verkauf stand.
Fazit Preise für die Anschaffung
Jetzt bist du bestens gerüstet um dich nach einem Pferd zum kaufen umzusehen. Dabei weißt du jetzt, dass der Preis durch die Nachfrage bestimmt wird.
Pferde im Verkauf beginnen ungefähr bei 3.000€ und hier gibt es keine Grenze nach oben. Ob gute Abstammung, Youngster, Arbeitseinstellung oder Fellfarbe – jedes Merkmal treibt den Preis nach oben.
Wenn bei der Wahl des Traumpferdes einige Änderungen vorgenommen werden, die nicht groß sein müssen, können die Preise für das Traumpferd im Rahmen gehalten werden.
Kennst du schon unsere Pferde-E-Books mit praktischen Tipps und viel Erfahrung für dich und deinen Vierbeiner: