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Wenn das Pferd nicht in den Hänger einsteigen will, dann kann das ein großes Problem sein. Turniere, Ausritte in anderem Gelände, den Stall zu wechseln oder im Notfall in die Klinik zu fahren können schwierig bis unmöglich sein. Es gibt sehr viele verschiedene Ansätze, wie du dein Pferd auf einen Anhänger bekommst. Diese Möglichkeiten schreiben wir dir hier auf – du kannst dann die verschiedenen Ansätze probieren, dein pferd reagiert vielleicht eher auf die zweite Variante, der nächste auf Variante Nummer vier.
Diese Grundlagen muss dein Pferd können BEVOR es auf den Hänger geht
Dein Problem beginnt nicht erst, wenn dein Pferd nicht auf den Anhänger geht, es beginnt schon beim Führen. Nur ein gut erzogenes Pferd wird mit etwas Training auf den Hänger kommen. Die absoluten Grundlagen müssen unbedingt sitzen, hier ist das Stichwort Bodenarbeit. Dazu zählen:
- Auf den Punkt losgehen und anhalten
- Weichen in alle Richtungen
- Rückwärtsrichten
- Du bewegst dein Pferd, nicht dein Pferd bewegt dich!
- Dein Pferd reagiert fein auf alle deine Hilfen vom Boden aus.
Der Grundsatz ist beim Verladen und auch beim täglichen Umgang mit deinem Pferd: du bewegst dein Pferd. Daher solltest du mit Bodenarbeit alle Grundlagen vorbereiten, bevor es an das Hängertraining geht. Frage dich ganz kritisch: hört dein Pferd auf alle deine Kommandos und das zu jeder Zeit?
Unser Geheimtipp für deine Vorbereitung sind unsere Artikel Bodenarbeitsübungen für Anfänger und Fortgeschrittene sowie Zirkuslektionen – die Inspirationsliste. Beide Artikel können dir auf spielerische Art und Weise im täglichen Umgang mit deinem Pferd helfen.
Einige Kommandos werden dir beim Hängertraining besonders helfen, auf diese wollen wir gleich eingehen, damit du sie mit deinem Pferd einstudieren kannst.
- Auf Druck Rückwärtsgehen: Du stehst wie beim Hänger vor dem Kopf deines Pferdes. Du gibst mit dem Strick Druck zum Pferdebug hin, darauf soll dein Pferd rückwärtsgehen. So wirst du es später kontrolliert von der Rampe dirigieren können.
- Auf Druck vorwärtsgehen: Du stehst vor dem Kopf deines Pferdes und ziehst leicht den Strick zu dir. Auf diese leise Hilfe sollte dein Pferd bereits antreten.
- Auf leichtes touchieren vorwärtsgehen: Du wirst vor dem Kopf deines Pferde auf dem Hänger stehen, jetzt sollte dein Pferd das Kommando beherrschen, dass es vorwärts geht, wenn du es mit einer langen Gerte touchierst.
Besonders wichtig ist dabei, dass die Hilfen immer sehr fein sind. Solltest du erstmal mit deinem Körpergewicht beginnen, laut herumschreien oder mit viel Kraft am Strick ziehen, steckst du in einer Sackgasse – und hier kommst du am Hänger überhaupt nicht mehr zum Ziel. Ziel ist es, dass dein Pferd dich als souverän und respektvoll erlebt. Je besser du diese Grundlagen legst, desto einfacher kann das Verladen werden.
Trainiere bereits ohne Hänger am besten mit Knotenhalfter und langem Bodenarbeitsseil. Beides gibt dir Vorteile im Umgang mit deinem Pferd: du hast eine genauere Einwirkung, weil kein weiches Polster deine Hilfen verwässert und du hast genügend Strick, um ruhig zu bleiben, wenn dein Pferd mal zur Seite springen sollte.
Vorbereiten ohne Hänger: in kleinen Schritten an das Hänger-Gefühl heranführen
Bevor du mit deinem Pferd an den Hänger herangehst, kannst du die Situation mit verschiedenen Mitteln vorbereiten. Der Hänger enthält einige unbekannte Komponenten, die du einzeln trainieren kannst, bevor es wirklich auf den Hänger geht. Das wäre
- Holzbrett mit Gummibelag (imitiert den Hängerboden)
- Wippe für bewegende Untergründe (imitiert die Klappe, die schräg ist)
- Podest (auch hier für die Hängerklappe, die dein Pferd hinauf gehen muss)
- Enge Gasse (für das Gefühl, wenn dein Pferd im Hänger steht)
- Enge Gasse mit Decke von oben (ebenfalls für das Gefühl im Hänger)
- Druck von hinten als Kommando nach vorne zu gehen (Denke an die Hängerstange, die eingehängt wird, bevor die Klappe geschlossen wird – du möchtest kein Pferd, dass sich dagegen wirft und herausstürmt)
Neben der Vorbereitung auf den Hänger an sich, geht es im Allgemeinen darum, dass du verschiedenste Situationen trainierst, in denen dein Pferd seine Angst überwinden muss. Das kann eine Plane sein, eine Brücke oder eine knisternde Plastiktüte, an der ihr gemeinsam trainiert. In diesen Situationen entwickelt dein Pferd zu dir mehr Vertrauen, wenn ihr
Bevor es losgeht: Nimm den Druck in deinem Kopf heraus
Viele Reiter verschlimmern die Angst ihrer Pferde, indem Sie mit zu viel Anspannung an das Verladen gehen. Wenn du unter Zeitdruck stehst und viele Zuschauer beim Verladen hast, überträgt sich deine Anspannung (schnell, wir haben keine Zeit oder was sollen die anderen Einsteller von uns denken?) auf dein Pferd. Auch wenn das Verladen durch Zufall einmal im Hau-Ruck-Verfahren mit fünf Helfern klappt, dann machst du dir und deinem Pferd für die Zukunft viele Probleme.
Daher solltest du das Verladetraining in einem geschützten Umfeld trainieren. Im Idealfall so, dass dein Pferd im Fall der Fälle auch nicht weglaufen kann.
Achtung: Beim Verladen solltest du die vordere Tür in jedem Fall schließen, damit dein Pferd hier nicht herausgehen möchte. Vor allem panische Pferde suchen hier eine Möglichkeit zu flüchten, die sehr schnell zu schweren Unfällen und Verletzungen führen kann. Außerdem solltest du beachten, dass du dein Pferd nicht mit dem Knotenhalfter anbindest, hier solltest du ein weiches Stallhalfter benutzen!
Lass dein Pferd im Alltag auf den Hänger gehen – nicht nur, wenn es unbedingt sein muss
Um eine gute Atmosphäre zu schaffen, solltest du das Hängertraining immer wieder einbauen. Genau wie bei dem Thema mit dem Druck, der sich aufbaut, wenn du in einer Notsituation dein Pferd in den Hänger bekommen musst, solltest du immer mit einem Gefühl der Ruhe an das Verladetraining gehen.
Daher ist unser Tipp: Baue den Hänger immer mal wieder in deinen Alltag ein. Dazu musst du dir vielleicht einen Hänger von einem anderen Einsteller ausleihen, es lohnt sich aber in jedem Fall. Viele Pferde werden nur einmal im Jahr verladen.
Grundlage: Du schickst dein Pferd auf den Hänger – du führst es nicht hinein
Beim auf den Hänger führen bleiben viele Pferde einfach stehen und schon hast du keine Einwirkungsmöglichkeiten mehr. Die Masse an Pferd auf den Hänger zu ziehen ist einfach unmöglich, weshalb du dir dein Leben leichter machen solltest. Es gibt viele Trainingsmöglichkeiten, in denen du dein Pferd in den Anhänger hineinlongierst. Diese haben den großen Vorteil, dass du an der Stange stehenbleiben kannst und keine weitere Person zum Verladen brauchst.
Sobald dein Pferd und du das auf den Hänger schicken gelernt habt, könnt ihr auch wieder auf den Hänger führen.
Typisches Problem: Mein Pferd geht nicht weiter
Verlange immer nur einen Schritt nach dem anderen von deinem Pferd. Bleibt dein Pferd stehen, ist das Vertrauen noch nicht da. Daher solltest du nach einem weiteren Schritt nach vorne loben und dein Pferd aus der Situation nehmen, um es zu belohnen.
Typisches Problem: Druck erzeugt Gegendruck
Dirigierst du dein Pferd vor oder auf dem Hänger, kann es sei, dass dein Pferd auf deine Kommandos nicht mehr reagiert. Viele Pferde verweigern sich so, indem sie deine Hilfen einfach ignorieren, um sich der Situation zu entziehen. Sollte das der Fall sein, gilt es, die Hilfen mit immer mehr Nachdruck zu geben – dabei aber nie grob werden! Je stärker du dich in der Hilfengebung steigerst, desto schwieriger kommst du zurück zu den feinen Hilfen.
Übst du Druck aus, fang nicht an immer stärker zu ziehen. Erhöhe den Druck nur teilweise und setze den Stick oder die Gerte touchierend ein. Ziehst du monoton immer weiter, reagieren die meisten Pferde gar nicht mehr. Es ist besser, immer wieder – nur kurz – nachzugeben und den Druck nicht dauerhaft aufrecht zu erhalten.
Typisches Problem: Mein Pferd geht von alleine vom Hänger herunter
Der Geheimtipp ist: immer weiterüben! Hindere dein Pferd vor allem am Anfang nicht daran. Setzen sich fast 800 Kilogramm Pferdegewicht in Bewegung, kann das niemand aufhalten. Pferde gehen immer dann sehr eilig vom Hänger herunter, dann ist das Vertrauen noch nicht da. Du solltest dein Pferd so in den Hänger führen, dass du direkt an der Stange stehen bleibst. Damit ersparst du dir das Problem, dass dein Pferd dir folgt und du nie die Stange einlegen kannst.
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