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Diese beiden beliebten und stolzen Pferderassen ähneln sich so sehr, dass schnell die Frage aufkommt: Wo liegt denn der Unterschied zwischen den Rassen?
Unterschied zwischen Lusitano und Andalusier ist vordergründig die Herkunft der Rassen. Lusitanos stammen aus Portugal, die Andalusier aus Spanien. Viele Merkmale teilen beide Rassen, wie das Gebäude und die stärksten Charakterzüge. Unterschiede lassen sich nur an wenigen Merkmalen ausmachen.
Was den Lusitano ausmacht
Neben dem Altér Real ist der Lusitano die wichtigste portugiesische Pferderasse. Seine Herkunft ist nicht ganz zurückzuverfolgen. Was jedoch überliefert ist, ist die Verbindung zu den Arabern, die im 8. Jahrhundert auf der iberischen Halbinsel waren.
Einflüsse erhielt der Lusitano vom Berber, welches ihm die Leistungsbereitschaft und Wendigkeit mitgab. Sichtbar ist zum Teil auch noch der Einfluss der Sorraia, eine primitive Ausgangsrasse, die für die Härte und Ausdauer sorgte. Auch arabische Pferde könnten mit eingekreuzt worden sein.
Typisch für den Lusitano ist der mittelgroße, oft ramsnasige Kopf mit einem schön muskulösen Hals.
Insgesamt ist der Lusitano eher ein rundliches, muskulöses Pferd mit einem hoch angesetzten Schweif. Den Lusitano machen seinen prachtvollen und gewellten Schweif, sowie seine volle Mähne aus.
Der Körperbau ist geprägt durch den kurzen und leicht dicken Hals sowie eine breite Schulter, die in einen wenig markanten Widerrist mündet. Besonders für den Lusitano sind die recht langen Beine.
Sein Gang ist besonders elegant und mit viel Knieaktion verbunden – dieses temperamentvolle, aber folgsame Pferd wird gerne für traditionelle Vorführungen eingesetzt.
Der Lusitano kommt in allen klaren Farben vor.
Das Temperament des Lusitanos
Diese portugiesische Pferderasse ist genügsam, mutig und gleichzeitig intelligent. Lusitanos werden vor allem als Freizeitpferde immer beliebter. In ihrer Heimat werden sie für die unblutige spanische Variante des Stierkampfes, die Marialva, eingesetzt. Früher wurde der Lusitano auch als Kriegspferd eingesetzt, aber auch in höheren Disziplinen in der Dressur.
Bekannt sind sie auch von der hohen Schule: Durch seine Intelligenz ist er für schwierige Aufgaben hervorragend geeignet und meistert diese mit Bravour.
Durch ihr ausgeglichenes und anpassungsfähiges Temperament sind Lusitanos sehr beliebt. Allerdings bringen sie auch einen eigenen Willen und nicht für jeden Reiter gut händelbares Temperament mit. Dies kann von Pferd zu Pferd anders sein, die Mehrheit der Lusitanos jedoch zeigt eine Tendenz zur allgemeinen Ausgeglichenheit.
Möchtest du mehr über Pferderassen erfahren, können wir dir unsere folgenden Artikel empfehlen: Welches Pferd eignet sich als Freizeitpferd? und besonders interessant zum Weiterlesen ist auch 8 Gründe für ein eigenes Pferd.
Typisch Andalusier: das ist die beliebte spanische Pferderasse
Das aus Spanien stammende Pferd erinnert in vielen Merkmalen sofort an den Lusitano. Heute wird der Andalusier offiziell als „P.R.E“ bezeichnet. Dies steht für „Pura Raza Espanol“ und bedeutet auf deutsch „Reine spanische Rasse“. Er gehört zu den ältesten und wichtigsten Pferderassen überhaupt. Um diese Auszeichnung tragen zu dürfen, müssen verschiedene Vorraussetzungen erfüllt sein, beispielweise der Eintrag im Stammbaum, ein offizielles Register, er muss die rassetypischen Merkmale erfüllen und von der PRE-Kommission überprüft worden sein.
Ähnlich wie beim Lusitano geht die Geschichte bis in das 8. Jahrhundert zurück.
Seine Bedeutung spiegelt sich in vielen Pferderassen wieder, die der Andalusier maßgeblich beeinflusst hat. Dazu zählen zum Beispiel die bekannten Lippizaner, der Kladruber, der Altér Real und viele amerikanische Pferderassen. Alle diese Pferderassen haben den Andalusier zu dem Typ beeinflusst, der er heute ist. Daran siehst du schon, dass auch die Einflüsse von Andalusier und Lusitanoo ähnlich waren aber nicht ganz identisch.
Insgesamt ist auch der Andalusier so wie der Lusitano eher temperamentvoll aber ausgeglichen. Die Erscheinung des Andalusiers ist geprägt durch wenig Widerist mit einem kurzen, aber kräftigen Rücken. Sein typisch gewellter Schweif und die lange Mähne lassen ihn sehr elegant aussehen.
Vielleicht hast du schon eine traditionelle Vorführung mit einem Andalusier gesehen? In der klassischen Reitkunst wirken Andalusier besonders edel, hier werden sie mit traditioneller Ausrüstung geritten und vollführen verschiedene Übungen mit einer Garrocha – einem langen Stock, den der Reiter in der Hand hat und das Pferd mit der anderen Hand und den weiteren Hilfen lenkt. Dieser wird in der spanischen Reitweise eingesetzt und kommt ursprünglich aus der Arbeit mit Rindern und anderen Nutztieren.
Temperament des Andalusiers
Wie der Lusitano gilt auch der Andalusier als ein sehr intelligentes, genügsames Pferd, dass schnell lernt. Dennoch ist auch dem Andalusier sein leichtes Temperament nicht abzusprechen, ein ruhiges Pferd, so wie die gemütlicheren Kaltlbüter hast du hier nicht. Dennoch merkt man den Einfluss der eingezüchteten Pferderassen. Er bringt eine gute Portion Eleganz und auch Intelligenz mit, sodass Aufgaben bis zur Hohen Schule für einen Andalusier erlernbar sind und er diese mit seinem Körperbau auch ausführen kann.
Er imponiert durch sein Gangbild, das ihn fast athletisch wirken lässt, obwohl der Andalusier nicht schnell ist.
Die Gemeinsamkeiten von Lusitano und Andalusier
Optisch ist ein Unterschied zwischen den beiden Rassen auf den ersten Blick nicht auszumachen. Die Optik ähnelt sich zu großen Teilen: der typische Ramskopf auf einem kurzen, dicken Hals mit oft lockiger Mähne. Dazu kommt ein flacher Widderist an einem kompakten Körperbau.
Sowohl Andalusier als auch Lusitano bringen die bekannte Knieaktion mit. Ihre Intelligenz zeichnet beide Rassen für die Hohe Schule aus.
Die Unterschiede zwischen Andalusier und Lusitano
Einige Reiter berichten, dass der Lusitano etwas triebiger sei, dafür aber ein etwas besseres Gangwerk hat als der Andalusier. Dies kann auch weniger an der Rasse, als am Individuum Pferd liegen und seiner eigenen Reitergeschichte und seiner Ausbildung. Auch unsere zwei Halbbrüder sind trotz gleicher Rasse und gleicher Mutter eindeutig unterschiedlich und haben ein leicht anderes Temperament von klein auf mitgebracht.
Ebenfalls sind auffällig viele Lusitanos mit einer stark ausgebildeten Ramsnase ausgezeichnet. Andalusier haben eher weniger ausgeprägte Ramsnasen und sind etwas großrahmiger als die kompakten Lusitanos.
Dennoch gibt es je nach heutiger Zuchtlinie bei beiden Rassen Zuchtziele zum Sportpferd, aber auch zum ursprünglichen, traditionellen Typ.
Eine weitere Beobachtung könnte der Unterschied im Temperament sein: Lusitanos scheinen etwas schneller nervös zu werden, als Andalusier. Lusitanos wird ebenfalls nachgesagt, sie seien sehr fleißige Arbeitstiere, wohingegen der Andalusier irgendwann einfach nicht mehr will.
Alle genannten Unterschiede sind typabhängig und variieren innerhalb der Rasse zwischen den einzelnen Pferden.
Bei dem einen Lusitano kann der Gang besser sein, als bei dem nächsten Rassevertreter.
Warum sich beide Rassen so stark ähneln und ein Unterschied schwer auszumachen ist
Da der Ursprung beider Rassen auf die Berber zurückgeht, wird schnell klar, warum die Rassen viel gemeinsam haben. Zusätzlich führten Spanien und Portugal lange Zeit ein gemeinsames Stutbuch für die Pferde aus Portugal als auch aus Spanien.
Seit 1967 führt Portugal erst ein eigenes Stutbuch.
Beide Rassen sind daher mehr als ähnlich und Unterschiede lassen sich nur über das Hören-Sagen und eigene Erfahrungen ausmachen. Gerade im Bereich des Temperamentes und im Umgang kommt es auf das einzelne Pferd und nicht auf die Rasse an sich an.
Lusitano und Andalusier: wie du die Pferde wirklich auseinanderhalten kannst
Beide Pferderassen sind sich durch ihre gemeinsame Vergangenheit und gleiche Einflüsse in einer Linie sehr ähnlich. Durch die Trennung seit 1967 werden die portugiesischen Pferde allein gezüchtet, bis zu diesem Datum gab es ein gemeinsames Stutbuch für beide Rassen.
Einige Reiter meinen, folgende Unterschiede zwischen den Rassen ausmachen zu können:
- Lusitanos haben bessere Gänge
- Andalusier macht ein geraderer, nicht stark ramsartiger Kopf aus
- Andalusier sind nicht so schnell nervös zu machen wie Lusitanos und beruhigen sich schneller wieder
- Lusitanos haben einen besseren Galopp, Andalusier einen schöneren Trab
- Andalusier zeigen ihrem Reiter, wann genug ist, Lusitanos arbeiten länger mit
Viele dieser Merkmale sind als sehr subjektiv einzustufen und können auch andersherum auftreten.
Zusätzlich ist auch die gewählte Zuchtlinie von Andalusier oder Lusitano von Bedeutung: Eine Zucht, die sich dem Pferd im Sporttypus verschrieben hat, wird wieder andere Merkmale vorweisen können.
Für viele sind daher die zwei Pferderassen Lusitano und Andalusier wie eine einzige Rasse zu sehen. Es sind nur wenige, unbedeutende Unterschiede zwischen den Rassen sichtbar und diese Unterschiede lassen sich nicht wirklich zu 100% belegen und für alle Pferde nachvollziehen.
Beide Rassen kommen von der sogenannten iberischen Halbinsel und werden sich in den vorherigen Jahrhunderten sicherlich gegenseitig bedingt und auch entwickelt haben. Solltest du Freude an Pferden der iberischen Halbinsel finden, kommt es also auf das Pferd selbst und nicht seine Rasse an. Ob du einen Lusitano oder einen Andalusier reitest, beide Pferde bieten dir mit ihrer Intelligenz, Ausdauer, Gangfreude und Arbeitseinstellung viel Freude.
Nicht ohne Grund sind beide Rassen immer beliebter und auch für Freizeitreiter immer bedeutsamer geworden. Beide Pferderassen können mit ihrem mutigen und intelligenten Wesen überzeugen.
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