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Hannoveraner oder Holsteiner: Beide Rassen ähneln sich in vielerlei Hinsicht hinsichtlich ihres Charakters, Exterieurs und Einsatzgebietes in den hohen Turnierprüfungen aller Disziplinen. Die Zuchtgeschichte der Holsteiner kommt vom schweren Kutschpferd, wohingegen der Hannoveraner ursprünglich vielseitig einsetzbaren Ackerpferden entsprungen ist.
Die zwei beliebtesten Pferderassen aus Deutschland sehen sich wirklich zum Verwechseln ähnlich. Nur geringe Unterschiede im Exterieur und dem typischen Charakter sind auszumachen, denen wir hier auf den Grund gehen wollen.
Kleines Rasseportrait Hannoveraner
Die Zuchtgeschichte des Hannoveraners beginnt bereits sehr früh im 18. Jahrhundert. Georg der II., König von England, begann zu diesem Zeitpunkt mit der selektiven Zucht und dem für diese Zeit typischen Zuchtziel eines vielseitig einsetzbaren Ackerpferdes.
Es sollten Hengste gezüchtet werden, die gegen ein geringes Geld an die heimischen Stuten ausgeliehen werden konnten, um den großen Bedarf an Pferden zu decken.
Neben dem Einsatz in der Landwirtschaft wurden auch Pferde für die Kavallerie gezüchtet.
Die Zucht der Hannoveraner begann zu diesem Zeitpunkt auf dem neu gegründeten Landgestüt Celle, das bis heute noch existiert und Heimat der Hannoveraner ist.
Kleiner Tipp: Wenn du sehr an der Rasse interessiert bist, dann kannst du auch heute noch dir das Gestüt ansehen. Der Zuchtbetrieb ist auch heute noch aktiv und Verkaufspferde der Hannoveraner werden dort zum Kauf angeboten.
Heute beherbergt das Landgestüt Celle über 100 Hannoveraner Hengste, die den Bestand an Hannoveranern für die Zukunft sichern.
Diese kannst du dir auf den regelmäßig stattfindenden Hengstparaden ansehen. Hier geht’s zur Webseite des Landgestütes Celle.
Diese Rassen beeinflussten die Rasse des Hannoveraners
Das Zuchtziel änderte sich nach dem zweiten Weltkrieg weg von den robusten Ackerpferden, hin zu den noch heute erfolgreichen und beliebten Sportpferden. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden verschiedene Rassen eingekreuzt: Dies waren zum Beispiel Vollbluthengst.
Das Vollblut brachte dem Hannoveraner eine bessere Schnelligkeit, mehr Mut, ein sportlicheres Exterieur und ein gutes Gangbild.
Auch die aus Norddeutschland stammenden Holsteiner wurden mit dem Hannoveraner gekreuzt. Der größere Holsteiner führte zu einem höheren Stockmaß, was dem Wunsch nach einem großrahmigerem Sportpferd und vor allem Springpferd näher kam.
Trakehner waren Grundlage für Leistungsbereitschaft und Stärke, die sie zu den beliebten Turnierpferden machen, die sie heute sind.
Typisch Hannoveraner
Mit einem Stockmaß von ungefähr 168cm wünscht man sich bei einem Hannoveraner ein kräftiges Gebäude mit sehr guter Mittelhand. Starke und korrekte Gliedmaßen zeigen das vorhandene Talent für den Springsport bereits an.
An seinem Exterieur erkennst du sehr schnell die Vorteile und Stärken eines Hannoveraners und auch die charakterlichen Merkmale gehören beim Hannoveraner zum Zuchtziel dazu. Angestrebt wird ein zuverlässiges Reitpferd, was durch seine korrekten und schwungvollen Bewegungen Prüfungen bis in die höchsten Klassen mühelos laufen kann.
Ein ausgeglichener Charakter ist bei Hannoveranern oftmals vertreten und gerade für Reitanfänger im Umgang einfacher, als andere Pferderassen.
In allen klaren Farben kommt der Hannoveraner vor: Es gibt zum Beispiel Schimmel, Braune, Füchse oder auch Rappen.
Der Holsteiner
Diese aus Norddeutschland stammende Pferderasse hat eine große Entwicklung hinter sich. Von dem ehemals schweren Pferd mit einer Mischung aus deutschen und spanischen Pferden, begann im 19. Jahrhundert die Sportpferdezucht mit dem Yorkshire, einer Coach-Rasse.
Durch die gezielte Einkreuzung von Vollblütern wurde der Holsteiner immer mehr veredelt und zu dem ausdrucksvollen Pferd, was wir heute kennen.
Einige der Top-Springpferde sind Holsteiner, aber auch in allen anderen Disziplinen kann diese Rasse Erfolge verbuchen.
Das ehemals schwere Pferd wurde durch gezielte Zucht zu einem ausdrucksvollen Reitpferd, dass viel Athletik für den Turniersport bis in die hohen Klassen besitzt.
Aus der Zucht der Holsteiner ist der Name des Hengstes Capitol I möglicherweise bekannt. Dieser Hengst ist einer der Pferde, die die Linie der Holsteiner durch viele Nachkommen und Auszeichnungen prägte. Hier geht’s zur Webseite des Holsteiner Verbandes.
Typisch Holsteiner
Besonders die charakterlichen Merkmale sprechen beim Holsteiner für sich: Durch sein umgängliches Wesen und seine Intelligenz gehört diese Rasse nicht umsonst zu den beliebtesten deutschen Pferderassen.
Vielfach bringen Holsteiner Leistungswillen und Einsatzfreude mit, die man besonders für Springprüfungen sehr gut nutzen kann. Allgemein wird der Holsteiner als unkompliziert und verlässlich beschrieben.
Wie auch beim Hannoveraner, kommt der Holsteiner in allen klaren Farben vor. Seine Größe variiert jedoch stärker und kann von ungefähr 162cm bis hin zu den größeren Pferden von bis zu 172cm Stockmaß gehen.
Typisches Exterieur eines Holsteiners ist die muskulöse Hinterhand, die an korrekte Gliedmaßen anschließt. Ein hoher Widerrist geht in einen langen und etwas gebogenen Hals über. Besonders markant sind die guten und großen Ganaschen des Holsteiners.
Welche Rasse ist für mich besser geeignet?
In diesem Rassenvergleich müssen wir es zugeben: Holsteiner und Hannoveraner sind sich in vielen Punkten sehr ähnlich. Keine der beiden Rassen hat ein Alleinstellungsmerkmal, dass einen wirklichen Unterschied erkennen lässt.
Beide Rassen sind nicht umsonst sehr beliebt: Sie gelten als umgänglich, sind für die Freizeitreiterei aber auch den gehobenen Turniersport bekannt.
Aus diesem Grund ist gerade bei der Wahl zwischen Holsteinern und Hannoveranern das Pferd als Individuum zu betrachten.
Vertreter beider Rassen können individuelle Merkmale besitzen, die nicht der Rasse, sondern ihrer Ausbildung und ganz allgemein ihren Erfahrungen zuzuschreiben sind.
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- Richtiger Zeitpunkt für ein eigenes Pferd
- 10 Dinge, die du vor dem ersten eigenen Pferd wissen solltest
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Ähnlich wie die Wahl eines Pferdes auf die Farbe zu beschränken, wäre es ebenso falsch, seine Wahl auf eine Rasse zu beschränken.
Du interessierst dich auch für Trakehner? Einen kleinen Überblick über Trakehner oder Hannoveraner kannst du dir hier ansehen, inklusive aller Unterschiede.
Zusammenfassung – Hannoveraner und Holsteiner
Diese beiden Pferderassen sind fast nicht auseinander zu halten. Würde man die Zuchtgeschichte nicht kennen, würde man fast vermuten, dass es sich um eine einzige Rasse handelt. Nur aus dieser Zuchtgeschichte wird klar, welches Erbe in dem jeweiligen Pferd vorhanden ist.
Hannoveraner sind aus dem robusten Ackerpferd entstanden und wurden mit der Einkreuzung von Trakehnern, Vollblütern und auch Holsteinern veredelt.
Das Exterieur und der Charakter sind mit dem Zuchtziel eines vielseitig einsetzbaren Sportpferdes verfolgt worden, was zu einigen bekannten Pferden in allen Disziplinen geführt hat.
Holsteiner haben sich vom deutsch-spanischen, schweren und unelegantem Kutschpferd zu einem ausdrucksvollen und verlässlichen Turnierpferd entwickelt. Das Zuchtziel brachte einige namhafte Vertreter im Springsport hervor, die die Rasse der Holsteiner bekannt und auch beliebt gemacht haben.
Unterschiede sind aus unserer Sicht schwierig auszumachen und lediglich im Detail zu erkennen.
Für uns Freizeitreiter sind beide Rassen eine Bereicherung in der Pferdewelt und durch ihren verlässlichen Charakter in Kombination mit einem großartigen Exterieur in unserem Vergleich gleichauf.
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