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Vor jeder Reitstunde musst du dein Pferd putzen. Die vielen Bürsten, die du im Putzkasten siehst, können verwirrend sein. Kommt eines Tages der Wunsch, eine eigene Putzbox mit eigenem Putzzeug zu kaufen, hilft dir unser Überblick über die Grundausstattung für die Pferdepflege.
Was gehört zur Grundausstattung Putzzeug dazu? Benötigt werden mindestens ein Striegel, eine Kardätsche, eine Wurzelbürste, ein Hufkratzer sowie ein Mähnenkamm. Zusätzliche weiche Bürsten, ein Schwamm oder ein Hufpinsel können bei Bedarf gekauft werden.
1. Striegel
Wozu braucht man einen Striegel?
Das Putzen beginnt mit dem Striegeln als Erstes, nachdem das Pferd aus der Box oder von der Weide geholt wurde. Der Striegel besitzt kleine Noppen oder abgerundete Haken, die mit sanftem Druck das Pferdefell ausrauen. So löst sich Dreck, Matsch und sonstige Verschmutzung gut aus dem Fell.
Zusätzlich dient das Striegeln als kleine Wellnesseinheit, da man davon ausgeht, dass Striegeln die Durchblutung in der Haut des Pferdes verbessert.
Weiterlesen: Wie oft muss man sein Pferd putzen?
Weiterlesen: Braucht jedes Pferd eigenes Putzzeug?
Wie verwende ich einen Striegel?
Der Striegel hat eine praktische Schlaufe, in die du deine flache Hand hineinsteckst. So kannst du den Striegel einfach halten und die genaue Lage bestimmen.
Striegel werden in kreisenden Bewegungen mit leichtem Druck direkt auf dem Fell des Pferdes am Hals beginnend, über den Rumpf bis zu den Hinterbeinen, verwendet. Gestriegelt wird nicht am Kopf, an den Beinen sowie Mähne und Schweif.
Worauf beim Kauf eines Striegels achten?
Bei einem Striegel kannst du beim Kauf nicht viel falsch machen. Zu kleine Striegel für Kinder sind in der Handhabung mit etwas größeren Händen unpraktisch, kaufe daher nur Kinderstriegel, wenn dein Kind diesen benutzt. Sonst kannst du die normal großen Striegel kaufen:
Klassische Gummistriegel gibt es hier* . Striegel aus robustem Stahl sind auch eine Möglichkeit, hier* erhältlich.
2. Kardätsche
Wozu braucht man eine Kardätsche?
Nach dem Striegeln ist das Fell aufgeraut und der grobe Schmutz entfernt. Nun kannst du mit der weichen Kardätsche das Fell wieder glätten und dabei den auf dem Fell befindlichen Schmutz abbürsten.
Wie verwende ich eine Kardätsche?
Wie bei einem Striegel kannst du die Kardätsche ganz einfach halten, indem du deine Hand durch die Schlaufe steckst. So fällt dir die Bürste nicht herunter. Mit der Kardätsche gehst du jetzt in Streichbewegungen dein Pferd vom Hals bis zum Schweifansatz. Die Beine und der Kopf werden mit der Kardätsche ausgespart, hier verwendet man andere Bürsten.
Nach einigen Strichen wird die Kardätsche mit etwas Dreck oder auch Pferdehaaren voll sein, um diese immer wieder zu reinigen, streicht man die Kardätsche am Striegel ab, den du in der anderen Hand hälst. Den Striegel kannst du säubern, indem du ihn auf dem Boden ausklopfst.
Worauf beim Kauf der Kardätsche achten?
Wir würden dir empfehlen, zumindest bei der Kardätsche ein etwas höherwertiges Modell zu kaufen. Bei allen anderen Bürsten ist der Ersatz von günstigen Produkten meist kein Problem, ein Striegel für wenige Euro und eine Wurzelbürste lassen sich bei Bedarf neu kaufen.
Eine Kardätsche kann mit weichen und gut verarbeiteten Borsten lange halten und sehr schick aussehen. Günstige Modelle verlieren die Borsten sehr schnell und verbiegen sich zu schnell.
Ein hochwertiges Modell (welches viel verwendet wird) ist zum Beispiel dieses hier*. Eine sehr weiche Kardätsche mit weißen Borsten für empfindliche Pferde kannst du dir hier* ansehen.
3. Wurzelbürste
Wozu braucht man eine Wurzelbürste?
Die Pferdebeine sind meistens besonders stark verschmutzt. Hier klebt Matsch und Sand an den Beinen, der sich nicht so einfach mit einer weichen Kardätsche abbürsten lässt. Aus diesem Grund verwendet man für die Beine die härtere Wurzelbürste.
Weiterlesen: Mein Pferd bettelt beim Putzen – mit diesen Tipps steht dein Pferd
Wie verwendet man eine Wurzelbürste?
Die Wurzelbürste kann wie eine Kardätsche verwendet werden. Du streichst damit alle Beine von oben bis unten ab und entfernst den Dreck. Sollte dein Pferd stärkere verschmutzte Stellen an den Beinen haben, oftmals aus der Box von Stroh und Pferdeäppeln, dann kannst du mit der Wurzelbürste dem Schmutz kraftvoller zu Leibe rücken. Einfach mit stärkerem Druck die betroffenen Stellen abbürsten.
Worauf beim Kauf der Wurzelbürste achten?
Eine gute Wurzelbürste ist robust genug, dass sie jeden Dreck und alle Mistflecken mühelos entfernen kann, ist jedoch nicht so hart und borstig, dass sie deinem Pferd unangenehm wird. Zur Auswahl stehen meistens Wurzelbürsten mit langen oder kürzeren Borsten, wir bevorzugen die kürzeren Borsten, dies ist jedoch Geschmackssache. Gut geeignet sind die harten Wurzelbürsten auch in Verbindung mit Wasser, wenn dein Pferd sehr stark mit Matsch verklebt ist oder einfach superviele Mistflecken hat.
Eine gute Wurzelbürste ist dieses Modell* mit flexiblen Strukturen.
4. Hufkratzer
Wozu braucht man Hufkratzer?
Dein Pferd tritt sich Mist, Sand, Erde oder auch Steine in seinen Huf ein. Diese müssen regelmäßig wieder entfernt werden. Damit du die stark festsitzenden, eingetretenen Dinge aus dem Huf hinaus bekommst, benötigst du entsprechendes Werkzeug. Der Hufkratzer bietet einen Haken zum Räumen des Hufes und dazu noch eine kleine Bürste, um den Strahl zu säubern.
Jedem Reitschüler wird beigebracht, dass die Hufe immer ausgekratzt werden müssen. Doch warum das genau gefordert wird, das kann dir in einigen Fällen auch dein Reitlehrer nicht genau sagen.
Dieser Frage sind wir auf den Grund gegangen und haben zwei richtig wichtige Gründe, die das Hufe auskratzen zum Must-Have beim Putzen machen. Finde es hier heraus: Warum muss man Pferden die Hufe auskratzen?
Wie verwendet man Hufkratzer?
Der Hufkratzer wird unter dem Huf verwendet: nachdem du den Huf hochgehoben hast, hälst du den Hufkratzer in der jeweils anderen Hand. Mit dem metallenen Ende kratzt man nun die Strahlfurchen aus und entfernt alles, was auf der Sohle oder am Tragrand festsitzt. Mit der Bürste streichst du nun über den Strahl und säuberst auch diesen Teil. Dies muss bei allen Hufen durchgeführt werden.
Worauf beim Kauf von Hufkratzern achten?
Ein Hufkratzer ist meist relativ günstig und in zwei Ausführungen erhältlich: mit und ohne Bürste. Wir empfehlen dir immer einen Hufkratzer mit Bürste zu kaufen, da du diese immer brauchen wirst, um wirklich alles unter dem Huf sauber zu machen.
Hier* findest du einen funktionalen Hufkratzer mit Bürste – einer der klassischen Hufkratzer, den du in fast allen Reitställen siehst.
5. Mähnenkamm
Wozu braucht man einen Mähnenkamm?
Wie bei uns Menschen verzottelt die Mähne des Pferdes, wenn man sie nicht pflegt und niemals durchkämmen würde. Aus diesem Grund kämmt man die Mähne des Pferdes regelmäßig durch.
Wie verwendet man einen Mähnenkamm?
Beim Kämmen wirst du merken, dass die Mähnenhaare deines Pferdes sehr widerspenstig sind und du schnell einige ausreißt, wenn du versuchst, mit deinem Mähnenkamm die Mähne durchzukämmen.
Sei daher immer vorsichtig und entwirre mit den Fingern zuerst. Dies nennt sich „verlesen“, da man hier von Hand die Haare einzeln verliest und dabei schon einige Knoten entfernt. Spezielle Mähnensprays verbessern die Kämmbarkeit und können als Durchkämmhilfe verwendet werden.
Worauf beim Kauf eines Mähnenkammes achten?
Anstelle eines traditionellen Kammes würden wir dir eher eine Mähnenbürste empfehlen. Diese ist schonender zur Mähne und entwirrt viel besser die dicken Haare von Pferden. Es gibt eine tolle Duo Kopf- und Mähnenbürste von Waldhausen*, bei der du nicht nur die Mähne kämmen kannst, sondern auch den Kopf bürstest.
Zusätzlich kannst du ein Mähnenspray verwenden, wenn dein Pferd eine besonders verknotete Mähne hat, wir hatten schon oft das Super Star Shine von Effol*. Dadurch wird das Kämmen einfacher.
Zusätzliche Ausstattung
Die genannten Bürsten brauchst du in jedem Fall, um dein Pferd richtig putzen zu können. Daneben gibt es natürlich noch weitere Bürsten und Utensilien für die Pferdepflege, die wir dir nur kurz vorstellen wollen. Wirklich brauchen tust du diese in der Grundausstattung jedoch nicht:
- Schwamm für die Reinigung der Augen/After
- weiche Kopfbürste (verwende die Kardätsche)
- Hufpinsel für Huffett
- Hufbürste (meist reicht der Hufkratzer)
- Massagehandschuhe / Massagebürsten
- Putzstein
- Schweißmesser
- Lammfellhandschuh
Besitzt du die genannten fünf Utensilien als Grundausstattung Pferdepflege, bist du bestens versorgt. Aber – so ist es noch bei jedem Reiter gewesen – die Putzbox ist nur am Anfang so schön leer. Mit der Zeit finden immer mehr Bürsten und Sprays ihren Weg zu dir und nach einiger Zeit besitzt du dann doch fast alles.
Sprays und Tinkturen für die Putzbox
Neben dem Putzzeug gibt es auch sehr viele verschiedene Sprays und Tinkturen, die du kaufen kannst. Die meisten brauchst du am Anfang nicht und auch später nur in reduziertem Umfang. Damit du ungefähr weißt, was dich im Laden erwartet und was du kaufen könntest, hier ein kleiner Übergang:
- Mähnen- und Schweifspray: Für eine bessere Kämmbarkeit und einen schönen Glanz kannst du bestimmte Sprays kaufen. Achte darauf, dass die Inhaltsstoffe nicht schädlich sind und dein Pferd an das angesprüht werden gewöhnt ist.
- Fellspray: Wird meistens besonders für Schimmel angeboten, um die Mistflecken besonders schnell aus dem Fell zu bekommen. Ist meistens nicht notwendig.
- Fliegenspray: Gerade im Sommer, wenn du ausreiten willst, ein absolutes Muss. Wehrt Fliegen ab und lässt dein Pferd damit ruhiger gehen. Hilft auch gegen Mücken oder nervige Bremsen.
- Huföl: Wird auf die Hufe äußerlich aufgetragen, um einen schönen Glanz zu erhalten und die Hufe zu pflegen. Dies ist absolut nicht notwendig und dient nur der Kosmetik. Das kannst du also getrost im Laden stehen lassen.
Zu Beginn reicht die reduzierte Variante aber aus und soll dir zeigen, welche Bürsten du ganz real bei der Pferdepflege benutzt.
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