So viel Gehalt brauchst du für ein eigenes Pferd

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Am Ende des Monats ist noch etwas Gehalt über. Und das würdest du gerne für dein neues Pferd ausgeben. Aber du weißt nicht so recht, ob das Geld auch reicht. In deiner Nähe gibt es sehr günstige Ställe und deine Freundin könnte dir den Platz für dein Pferd beim Bauern besorgen. Dennoch überlegst du, ob dein Geld dafür reichen wird.

Zum Unterhalt eines eigenen Pferdes solltest du mindestens zwischen 400 und 600 € im Monat zu deiner freien Verfügung haben, um die monatlichen Ausgaben wie Stallmiete, Hufschmied, Ausstattung bezahlen zu können. Zusätzlich benötigst du ein finanzielles Polster, um unvorhergesehene Ausgaben wie Tierarztrechnungen bezahlen zu können.

So viel Gehalt solltest du monatlich bekommen

Es gibt vier Kategorien, die realistisch sind.

  • Teilzeitkraft ca. 800€ netto
  • Mindestlohn Vollzeitkraft ca. 1100€ netto
  • Tariflicher Mittelwert ca. 2000€ netto
  • Langjähriger Mitarbeiter über 2000€ netto bis Open End

Für uns ist ganz klar, alles unter 1000€ netto ist äußerst riskant. Es sei denn, du fährst immer Fahrrad, wohnst auf dem Lande bei Oma Ilse umsonst und dein Pferd steht bei Bauer Erwin für 130€ im Monat.

Das Sparen könnte klappen, aber auch schwierig werden. Hier ist es von Vorteil, wenn du eine Person an deiner Seite hast. Dies könnte ein Freund, Freundin, Familie,etc. sein, die dir bei Ebbe im Portemonnaie aushelfen würden.

Mit Mindestlohn um die 1100 bis 1500€ netto ist ein eigenes Pferd machbar, aber für dich mit enormen Einschränkungen verbunden. Gerade die Wohnungsmieten sind ein ziemlicher Kostentreiber und hier käme auch eine Kombination aus günstiger Lage und mit dem Fahrrad zum Stall in Frage. Es liegt an dir, wie weit du bereit bist, Geld einzusparen.

Wichtig ist in jedem Fall – sparen, sparen, sparen! Eine Tierarztrechnung um die 300€ könnte dich sonst fast ruinieren! Und ein Jobverlust wäre fatal, wenn du keine Rücklagen hast.

Alle, die um die 2000€ netto und darüber hinaus verdienen – hier wäre der Unterhalt eines Pferdes gut möglich.

Die Kostenpunkte im Einzelnen

Schauen wir uns das mal genauer an! Ein Pferd kann günstig unterhalten werden. Genauso kann ein Pferd auch teuer unterhalten werden.

Zu einem Teil kannst du die monatlichen Ausgaben also steuern. Denn eine Reithalle, Vollservice oder die zusätzliche Reitbeteiligung für dein Pferd können deine monatlichen Belastungen steigen oder sinken lassen.

Das Kostenpuzzle bröseln wir uns mal genauer auf und gehen mit dir die Faktoren durch, die im Laufe des Pferdelebens hinzukommen oder wegfallen werden:

Monatliche Stallkosten

Du kannst bei der monatlichen Boxenmiete mit Preisen von ca. 200 € (Offenstall ohne Versorgung oder Halle) über ca. 400 € (Durchschnittpferdebox in einer Reitanlage) bis hin zu weit über 800 € (Paddockbox inklusive Service) rechnen.

Jeder Reitstall bietet unterschiedliche Annehmlichkeiten. Sowohl für den Reiter, als auch für das Pferd. Ein günstiger Stall hat meistens kein Personal, die Einsteller teilen sich die Dienste: Abäppeln der Weiden, Füttern, Führen auf und von der Weide zurück. Auch wird das Futter auf die Einstellpreise umgelegt und so von allen getragen.

Die Infrastruktur in einer Reitanlage trägt zu höheren Preisen bei. Bei den Annehmlichkeiten wie einer Reithalle oder Führanlage merkst du dies an höheren Einstellpreisen. Die Wartung dieser Anlagen trägst du damit anteilig mit, damit alles so gut nutzbar bleibt, wie du es kennst.

Daneben sind auch die Mitarbeiter Einstellkosten, die anfallen. Der Vollservice ist für den Einsteller eine Entlastung und wird entsprechend auf die Einstellpreise aufgeschlagen.

Kosten für Reitunterricht

Je nach Dauer des Reitunterrichtes, ob 30, 45 oder 60 Minuten Unterricht, kostet die Stunde mit Einbezug der Qualifikation des Lehrers zwischen 20 und 50€. Je mehr Stunden du nimmst, umso teurer werden deine monatlichen Kosten für Reitstunden.

Viele Beispiele, wie viel Reitstunden in der Gruppe oder alleine kosten, haben wir in diesem Artikel zusammengetragen: Reitunterricht Preise.

Wenn du deine reiterlichen Fähigkeiten voranbringen möchtest, wirst du bestimmt guten Reitunterricht zu schätzen wissen. An den meisten Reitställen gibt es hiesige Reitlehrer, bei denen du auch Unterricht nehmen kannst. Neben Einzelstunden sind auch Zweier- oder Gruppenstunden noch eine Möglichkeit. Eventuell gibt es aber niemanden in deinem Stall, und du suchst einen Reitlehrer, der extern zu dir fährt.

Daneben gibt es auch die Möglichkeit Beritt bei deinem Reitlehrer oder jemand anderem zu buchen. Bei uns in der Umgebung kostet Vollberitt pro Monat zwischen 300 € und 800 €.

Wird dein Pferd beritten, bezahlst du einen erfahrenen Ausbilder dafür, dein Pferd weiter auszubilden. Dies lohnt sich vor allem, wenn du die nötigen Fähigkeiten (noch) nicht besitzt.

pferd eindecken fürs training
Damit du auf Turnier starten kannst, musst du einige Vorbereitungen treffen, die Geld kosten.

Kosten für den Turniersport

Möchtest du auf Turnieren starten, musst du eine Meldegebühr für jeden Turnierstart entrichten. Damit darfst du auf einer Turnierprüfung starten.

Um auf das Turnier zu kommen, musst du entweder selbst einen Hänger haben oder dir einen leihen. Um dein Pferd zu transportieren, benötigst du ein Auto, was den Hänger sowie das Gewicht deines Pferdes ziehen kann.

Wenn du nur einen Hänger leihen willst und bereits eine Anhängerkupplung an deinem Auto hast, ist das Ganze günstiger.

Der Hufschmied

Diese Person wird Euch sehr wahrscheinlich das gesamte Pferdeleben begleiten. Ob Barhuf, Teilbeschlag oder Vollbeschlag, die ausgebildeten Hufexperten nehmen für jeden Termin zwischen 30€ und weit über 150€, je nach Aufwand und Größe der Hufe bei Eisen.

Barhufpferde müssen ungefähr alle vier bis sechs Wochen ausgeschnitten und geraspelt werden. Da keine Hufeisen vorhanden sind, kannst du hier neben einem Hufschmied auch einen Barhufpfleger und einen Huforthopäden für diese Arbeiten bezahlen.

Die Kosten für die Barhufpflege liegen etwas niedriger, als wenn dein Pferd Hufeisen hat. Rechne mit einem Betrag zwischen 30 und 60 € pro Termin.

Benötigt dein Pferd Hufeisen, dann wirst du alle sechs bis acht Wochen einen Hufschmiedetermin haben. Hufschmiede können die Eisen entfernen, den Huf ausschneiden und kürzen und neue aufbringen.

Für einen Termin mit einem Hufschmied werden zwischen 60 € und über 150 € fällig. Dies bemisst sich an dem gewählten Beschlag, den dein Pferd benötigt.

Typische Hufprobleme können Kosten verursachen, wenn du diese nicht durch die entsprechenden Spezialisten vorbeugen kannst oder dir selbst das Wissen aneignest. Wir lieben alles zum Thema Hufe und haben hier ein paar tolle Artikel für dich:

Kosten für einen Tierarzt

Regelmäßig muss dein Pferd geimpft werden. Hier richtet sich der Tierarzt nach den bereits durchgeführten und aufgelisteten Impfungen im Equiden-Pass. Solltest du Turniere reiten wollen, sind mehr Impfungen notwendig, als wenn du nicht auf Turnieren startest.

Die Kosten für die Erstimmunisierung sowie Auffrischungsimpfungen variieren je nach Impfung und können in unregelmäßigen Abständen benötigt werden.

Die Zähne deines Pferdes müssen regelmäßig kontrolliert werden. Es können sich unangenehme Spitzen bilden, die dein Pferd beim Fressen stören und zu Verletzungen führen. Gerade bei jungen Pferden muss die Zahnkontrolle öfter durchgeführt werden, weil die Zähne sich hier noch im Wachstum befinden.

Die Kosten variieren je nach Tierarzt, wir haben meist Kosten von um die 70 € für eine Zahnkontrolle inklusive Sedierung.

Unkalkulierbare Kosten sind alle unerwartet auftretende Verletzungen und sonstigen Krankheiten, die dein Pferd hat. Normalerweise kommt der Tierarzt nur zum Impfen und für die Wurmkur.

Ein Beispiel aus unserem Pferdeleben: Unser kleiner Doonie hat bei einer Rauferei eine längere Schnittwunde im Gesicht davon getragen. Wahrscheinlich hat ihn ein Zahn eines anderen Pferdes erwischt. Die Erstversorgung, das Nähen, Schmerzmittel und das Fädenziehen vor Ort haben fast 300 Euro gekostet!

Ein Polster für unvorhersehbare Ausgaben ist daher dringend anzuraten! Mehrere Hundert Euro sollten es mindestens sein.

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Haftpflichtversicherung fürs Pferd

Um Schäden, die dein Pferd anrichtet, nicht selbst zahlen zu müssen, musst du eine Haftpflichtversicherung für dein Pferd abschließen.

Dies können Kosten von um die 100 € pro Jahr sein, dies ist abhängig vom Alter des Pferdes und seiner Nutzung.

Diese Kosten musst du ebenfalls zu deinen monatlichen oder jährlichen Kosten hinzuzählen.

(Zusatz-)Futtermittel für dein Pferd

Abhängig davon, ob dein Reitstall Futter stellt, kommen Ausgaben für Futter hinzu. Sollte dein Pferd gefüttert werden, kann es sein, dass du zusätzlich dein eigenes Futter deinem Pferd geben möchtest.

Was du fütterst und warum – darüber gibt es verschiedenste Meinungen.

Wir füttern ein Zusatzfutter, das auf junge Pferde abgestimmt ist. Alle zwei Monate kaufen wir hier nach. Das natürlich abhängig davon, wie viel gefressen wird und ob wir wirklich jeden Tag füttern.

Alle zwei Monate sind ungefähr 40 Euro für das Zusatzfutter fällig. Je nach deiner Wahl kann dieser Betrag um einiges höher liegen.

Ausrüstung deines Pferdes

Der wirklich größte Kostenpunkt, den du sehr schwer abschätzen kannst, ist der Sattel deines Pferdes. Im Idealfall hast du ein Pferd gekauft, welches einen optimalen Rücken mitbringt, wo jeder Sattel wie angegossen sitzt.

Dann könntest du mit Preisen ab 500€ bis Open End rechnen. Es hängt auch von deiner Vorliebe ab und welche Sparte der Reiterei du einschlagen möchtest. Hier könntest du wirklich Glück haben und einen kompetenten Sattler, der dir einen Sattel verkauft, der euch ein Leben lang passen wird.

Doch das ist (wie wir es selber kennen) leider reines Wunschdenken!

Denn das Durchschnittspferd ist meistens mit einem zu kurzen, zu geschwungenen, zu hohem Widerrist oder sämtlichen anatomischen Umförmigkeiten gesegnet. Und weil wir unsere Pferde lieben, soll der Sattel aber auch passen. Leider produzieren viele Sattelfirmen nur Sättel von der Stange für einen Typus Pferd, der sich leicht verkaufen lässt.

Ein Sattel kostet schon mal 2000€ und das Ende der Geldstange für einen neuen angefertigten Sattel ist bei 5000€ noch nicht erreicht.

Hier solltest du Zeit und Wissen einkalkulieren, um nicht am Ende zwei Sättel kaufen zu müssen, was alles nur noch teurer macht.

Fazit – dieses Gehalt brauchst du für ein eigenes Pferd

Ein Pferd verschlingt monatlich einiges an Kosten. Viele Kosten sind vorab kalkulierbar, wie zum Beispiel die Stallmiete, Reitstunden oder die Haftpflichtversicherung.

Unkalkulierbare Kosten sind beispielsweise Tierarztkosten, die schnell ein kleines Vermögen nötig machen. Bei unerwarteten Verletzungen benötigst du daher ein Polster, um hier nicht in Probleme zu geraten.

Die einzelnen Posten variieren je nach deiner gewählten Qualität. Dies beginnt beim Stall und geht bis zum Futter weiter. Daher ist die Benennung eines konkreten Preises immer nur im Einzelfall notwendig.

Damit du ein ungefähres Gefühl für die Preise bekommst, hier die Spannbreiten, die bei den Kosten aufgerufen werden können:

  • Stallmiete: ca. 200 bis 800 Euro
  • Reitunterricht: ca. 20 bis 50 Euro
  • Kosten für Turniere
  • Haftpflichtversicherung: ca. 100 Euro im Jahr
  • Hufschmied: 30 bis 150 Euro
  • Futtermittel: abhängig vom Futter
  • Tierarzt: regelmäßige Impfungen und Zahnkontrollen
  • unerwartete Tierarztkosten

Möchtest du doch lieber Reitbeteiligung bleiben oder werden, dann sieh dir unsere weiteren Artikel zum Thema Geld & Pferde an:

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